Aktualisiert am 29.03.2023

2. Stammstrecke

Dauerbaustelle für 2. S-Bahn-Stammstrecke legt Stadtentwicklung lahm

Verzögern, vertrösten und kein Ende: Mit dem Desaster beim Bau der 2. S-Bahn-Stammstrecke verhindert die Deutsche Bahn AG nicht nur wichtige städteplanerische Projekte, die München für Bürger*innen wie Gäste lebenswerter machen würden. Sie vernachlässigt auch eine der bedeutendsten Regionen in Bayern und verwehrt den Menschen hier eine echte Verkehrswende. Angesichts der heute im Planungsausschuss des Stadtrats vorgelegen neuen Termin- und Kostenplans fordert die SPD/Volt-Fraktion endlich echte Verbesserungen für München.

Die Westtangente von Romanplatz bis Aidenbachstraße durch die Umweltverbundröhre in Laim? Verzögert sich wegen der 2. Stammstrecke. Eine richtige Fußgängerzone im Tal? Erst nach dem Ende der Bauarbeiten für die 2. Röhre in der Innenstadt möglich. Eine Grünfläche am Marienhof zur Erholung? Eine Dauerbaustelle für Jahrzehnte. Ein attraktiver Hauptbahnhof als Eingangstor zur Stadt für Zugreisende und ein Umbau des südlichen Bahnhofsviertels, der den Menschen in dieser Stadt gerecht wird, etwa die Neugestaltung der östlichen Schwanthalerstraße zu einer Hauptgeschäftsstraße oder mehr Sicherheit für die Schüler*innen im westlichen Teil? Vor 2038 angeblich nicht realisierbar – wegen der 2. Stammstrecke. In Laim werden zwei neue Gleise samt Bahnsteig über Jahre nicht genutzt werden, weil sie fertig sind, die 2. Röhre aber nicht.

Die Stadtentwicklung Münchens steht an zentralen Stellen nahezu still. Verantwortlich für all diese Baustellen ist die Deutsche Bahn, die das Desaster mit der 2. S-Bahn-Röhre, die mindestens 8,5 Milliarden Euro kosten soll (seit neuestem kursieren Summen bis zu 14 Milliarden) und 2037 fertig wird, erst nach massivem Druck von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und den Medien schrittweise eingeräumt hat. Beim Ausbau des Nah-, Fern- und Güterverkehrs auf der Schiene zeigt sich ein ähnlich verheerendes Bild: Eine Ertüchtigung der Strecke nach Mühldorf ist ebenso offen wie der Ausbau nach Buchenau, des Nordrings oder des Südrings.

Im Osten verwehrt die Bahn einen effektiven Gesundheitsschutz, weil sie den Brennerzulauf nicht im Tunnel und auf einer Trasse weiter entfernt von Wohnhäusern bauen will – anderswo in Bayern ist das kein Problem. Damit legt sie eine Stadtentwicklungsmaßnahme lahm, die bis zu 30.000 Menschen eine neue Wohnung in München und zehntausend Arbeitsplätze sichern würde. Mit dem Programm Bahnausbau Region München propagiert der Konzern Hilfe für München – mehr als ein Sammelsurium bereits bekannter Maßnahmen ist im 500-Millionen-Konzept aber nicht enthalten.

Andreas Schuster„Die Verzögerungen beim Bau der 2. Stammstrecke sind ein Desaster. Wir fordern: Die Deutsche Bahn muss ihrer Verantwortung gegenüber den Münchner Bürger*innen endlich gerecht werden. Das heißt für uns: eine schnellere Fertigstellung der Großbaustelle am Hauptbahnhof, eine Lösung für das Tal, um hier zeitnah Verbesserungen für Anwohnende und Passant*innen zu ermöglichen, und ein Gesamtkonzept für den Bahnausbau um den Knoten München, das seinen Namen auch verdient.“

SPD-Stadtrat Andreas Schuster

 

Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion im Münchner Rathaus hat ihren Kurs klar gesetzt: Für ein soziales München, in dem alle gut leben, das verlässlich funktioniert, sicher ist. Und das den Anspruch verfolgt, die ökologischste Großstadt Europas zu werden. Wir machen Politik, die klug soziale, ökologische, wirtschaftliche und finanzielle Aspekte miteinander denkt.