31 Bäume in den Grünanlagen der Isar anpflanzen

Aktualisiert am 08.10.2019

Antrag

In den Grünanlagen an der Isar werden in einem Hain 31 Bäume im Gedenken an 31 von Neonazis ermordeten Opfer gepflanzt. Es sind die Opfer des Oktoberfestattentats von 1980, der Morde des sogenannten „NSU“ und der Morde im OEZ im Jahr 2016. Auf einem Hinweisschild stehen die Namen der Opfer.

Die Stadtverwaltung wird zudem beauftragt zu prüfen, ob weitere Münchnerinnen und Münchner, z.B. auch andernorts, Opfer rechtsradikaler Mörder wurden. Der Hain ist dann entsprechend zu erweitern.

Begründung

Anfang September dieses Jahres wurde ein Gedenkbaum für Enver Simsek in Zwickau gepflanzt. Simsek war 2000 in Nürnberg das erste Opfer des mörderische „NSU“. Am Tag der Deutschen Einheit wurde der Baum abgesägt. Wenige Tage darauf wurde ein als Ersatz aufgestelltes Gedenkzeichen wieder zerstört. Der Baum sollte ein Symbol für das Weiterleben sein. Den Angehörigen der Opfer Trost spenden. Das Absägen ist ein symbolischer Akt nicht zu überbietender Menschenverachtung. Er könnte als Rechtfertigung der Mordtaten des „NSU“ verstanden werden.

München als vormalige „Hauptstadt der Bewegung“ und mit mehr als 20 Opfern von rechtsterroristischer Mörderhand sollte auf diese Vorgänge in Zwickau reagieren. Das schulden wir unserer Geschichte, unserem Selbstverständnis und den Opfern.

Auch in anderen Städten sollten solche Haine entstehen. Das ist die angemessene Antwort auf die grauenhafte Zerstörung von Gedenkorten.

gez.

Marian Offman
Christian Vorländer
Verena Dietl
Christian Müller
Cumali Naz
Klaus Peter Rupp
Kathrin Abele
Haimo Liebich
Julia Schönfeld-Knor

Stadtratsmitglieder