Aktualisiert am 11.12.2024
SPD stärkt Altenpflege
Stadtrat beschließt über Maßnahmenpaket
Eine bessere Unterstützung von pflegenden Angehörigen und eine Stärkung der beruflichen Pflege: Mit einer Vielzahl an Maßnahmen wird die Stadt München die Situation in der Altenpflege verbessern. Über die Vorschläge, die der im Januar 2022 gegründete Lenkungskreis Pflege unter der Leitung von Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) und die Task Force Pflege unter der Federführung des Gesundheitsreferats erarbeitet haben, beschließen der Sozial- und der Gesundheitsausschuss des Stadtrats an diesem Donnerstag, 12. Dezember.
München zählt rund 270.000 Menschen, die 65 Jahre oder älter sind, davon 93.000 über 80 Jahre. Besonders bei dieser Altersgruppe ist der Unterstützungsbedarf hoch, etwa durch Pflege oder bei schweren Erkrankungen. Derzeit leben etwa 45.000 pflegebedürftige Menschen in München, von denen fast 38.000 zu Hause durch Angehörige und ambulante Dienste versorgt werden. Etwa 28.000 Menschen sind an Demenz erkrankt – eine erhebliche Belastung für die betreuenden Angehörigen.
Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, gibt es in München derzeit fünf städtisch finanzierte Beratungsstellen, die eine umfassende Unterstützung bieten. Diese helfen beispielsweise bei der Suche nach altersgerechtem Wohnraum oder übernehmen die Bearbeitung der Post, eine Aufgabe, mit der vor allem hochaltrige Menschen häufiger Probleme haben. Auf Initiative der SPD sollen zwei weitere Beratungsstellen eingerichtet werden, wofür zusätzliche Mittel in Höhe von 600.000 Euro bereitgestellt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entlastung pflegender Angehöriger. Ehrenamtliche leisten hier einen wichtigen Beitrag, indem sie dringend benötigte Auszeiten ermöglichen.
„Die Arbeit des Lenkungskreises Pflege wird in der gesamten Münchner Pflegelandschaft gelobt. Mit den Beschlüssen des Vorjahres und dem aktuellen Beschluss wurde ein Millionenpaket für die Pflege und zahlreiche weitere Unterstützungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Uns gelingt es, Schulsozialarbeit an allen Pflegeschulen einzusetzen und so dafür zu sorgen, dass die Auszubildenden eine bessere Chance haben, ihre Ausbildung erfolgreich zu beenden. Damit wir Münchnerinnen und Münchner sicher gehen können, dass auch künftig genug Pflegende da sind, die sich um unsere Angehörigen kümmern können.“
Gleichzeitig arbeitet die Stadt daran, die berufliche Pflege zu stärken. Aktuell stammen über 70 Prozent der Auszubildenden in der Pflege – fast 1.200 junge Menschen – aus dem Ausland. Um ihnen das Ankommen in München zu erleichtern, wird ab dem 1. Januar 2025 auf Initiative der SPD an allen Münchner Pflegeschulen Schulsozialarbeit eingeführt.
Trotz einer Erhöhung der Pflegeversicherungsleistungen um 4,5 Prozent ab dem 1. Januar 2025 steigen die monatlichen Eigenanteile für Heimbewohner häufig auf über 3.500 Euro. Die Stadt stellt sicher, dass Menschen mit geringem Einkommen die nötige Unterstützung als Sozialleistung erhalten, um eine angemessene Pflegeversorgung zu gewährleisten.
Mit diesen Maßnahmen setzt die Stadt München ein klares Zeichen für die Unterstützung von Pflegebedürftigen, Angehörigen und Pflegekräften – ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Lebensqualität in einer älter werdenden Stadt.
„Wer rund um die Uhr und oft über Jahre zu Hause einen lieben Menschen pflegt, benötigt dringend hin und wieder ein wenig Zeit für sich. Auch das leisten die Beratungsstellen mit ihren Ehrenamtlichen. Zudem arbeiten wir daran, planbare Kurzzeitpflegeplätze zu etablieren. Ohne solche Angebote brennen die Angehörigen aus. Die Pflegeversicherung muss grundlegend reformiert werden, um das Risiko der Pflegebedürftigkeit im Alter für die Pflegebedürftigen, aber auch die Angehörigen viel umfassender zu tragen.“
Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion im Münchner Rathaus hat ihren Kurs klar gesetzt: Für ein soziales München, in dem alle gut leben, das verlässlich funktioniert, sicher ist. Und das den Anspruch verfolgt, die ökologischste Großstadt Europas zu werden. Wir machen Politik, die klug soziale, ökologische, wirtschaftliche und finanzielle Aspekte miteinander denkt. Wir gehen nicht den bequemen, sondern den zukunftsfähigen Weg.