Arbeitsmarktanalyse für die Soziale Arbeit

Aktualisiert am 12.02.2024

ANTRAG

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird gebeten eine Arbeitsmarktanalyse für das Berufsfeld der Sozialen Arbeit (Dipl. und B.A. Sozialarbeiter*- und Sozialpädagog*innen, B.A. Kindheitspädagog*innen, Erziehungswissen- schaftler*innen und Beschäftigte mit gleichwertiger Fähigkeit und Erfahrung) zu erstellen. Dazu sollen unter anderem Zahlen der Agentur für Arbeit angefragt werden und überprüft werden, inwieweit die aktuelle Analyse des Deutschen Jugendinstituts e.V. (DJI) zum Bedarf an Nachwuchsfachkräften in der Sozialen Arbeit in Bayern für München verwertbare Zahlen erhoben hat.

Die Ergebnisse sollen auch dafür genutzt werden, sich beim Freistaat für einen Ausbau der öffentlichen und öffentlich geförderten Studienplätze der Sozialen Arbeit einzusetzen.

 

BEGRÜNDUNG

Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge fehlten im 12-Monats-Durchschnitt von Juli 2021 bis Juli 2022 über alle Berufe hinweg in der Bundesrepublik fast 540 000 qualifizierte Arbeitskräfte. Die größte Fachkräftelücke gebe es in der Sozialarbeit, wo es für knapp 20 600 offene Stellen keine passend qualifizierten Arbeitslosen gab.

Der Fachkräftemangel ist in der Stadtverwaltung und bei den freien Trägern täglich spürbar. Die Folgen spüren besonders die Beschäftigten, die noch da sind. Um Überlastung zu verhindern und das System zu stabilisieren, werden aktuell viele Vorschläge diskutiert: der Einsatz von Multiprofessionelle Teams, die Aufwertung der Berufe oder auch die Rahmenbedingungen, wie Kinderbetreuung. Auch die kritisch diskutierte Frage der Öffnung der Sozialen Berufe. Die Frage wie kann eine Dequalifizierung des Berufs verhindert werden.

Um in dieser wichtigen Frage eine qualifizierte Diskussion führen zu können sollen Zahlen für München und wenn möglich für die Region zusammengestellt werden. Wie viele Beschäftigte in der Sozialen Arbeit gehen in den nächsten Jahren in Rente, reduzieren perspektivisch aus familiären oder gesundheitlichen Gründen ihre Arbeitszeit, wie viele Beschäftigte in diesem Bereich gibt es insgesamt in München, wie viele Studierende werden in den nächsten Jahren ihr Studium abschließen.

Und gleichzeitig gilt trotz Fachkräftemangel immer noch ein NC an der öffentlichen Hochschule für angewandte Wissenschaften. Da es jedes Jahr mehr Bewerber*innen als Studienplätze gibt, wird nach der Zeugnisnote oder der Wartezeit ausgewählt. Auch die KSH München muss Bewerber*innen mangels Studienplatzkapazitäten ablehnen. Obwohl Sozialpädagog*innen händeringend gesucht werden, werden junge Menschen abgewiesen, die diesen Beruf ergreifen wollen.  Dies soll sich ändern. Denn aktuell führt diese Situation auch dazu, dass Kommunen Aufgaben des Freistaates übernehmen, indem sie Angebote an privaten Hochschulen finanzieren, um mehr Fachkräfte zu gewinnen.

 

SPD/Volt-Fraktion

Simone Burger

Klaus Peter Rupp

Felix Sproll

Dr. Julia Schmitt-Thiel

Christian Vorländer

Barbara Likus

Lena Odell

 

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

Beppo Brem

Sebastian Weisenburger

Anja Berger

Mona Fuchs

Clara Nitsche

Gudrun Lux

Marion Lüttig

Delija Balidemaj

 

Mitglieder des Stadtrates

 

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