Barrierefreier U-Bahn-Zugang mit elektrisch betriebenen Rollstühlen

Aktualisiert am 10.04.2025

Antrag

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wird gebeten, für Rollstuhlfahrer*innen mit elektrisch betriebenen Rollstühlen eine zusätzliche barrierefreie Einstiegsmöglichkeit in die U-Bahn zu schaffen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass auch bei U-Bahnzügen des Typs A und B an der ersten Tür jeder Garnitur – zusätzlich zur bestehenden Bahnsteigrampe – auch der Spalt zwischen Zug und Bahnsteig sicher überbrückt werden kann.

Hierzu wird die MVG aufgefordert, geeignete Trifold-Rampen aus Aluminium anzuschaffen und in den betroffenen U-Bahn-Triebköpfen mitzuführen. Zudem sind die U-Bahnfahrer*innen entsprechend zu schulen, um den reibungslosen und sicheren Einsatz dieser Rampen im Fahrgastbetrieb zu gewährleisten.

 

Begründung

Erfreulicherweise sind mittlerweile alle 100 U-Bahnhöfe in München mit Rampen zur Höhengleichheit sowie mit Aufzügen ausgestattet – sie gelten daher formal als barrierefrei. Dennoch stellt die Überwindung des Spalts zwischen Bahnsteig und Fahrzeug insbesondere für Nutzer*innen elektrisch betriebener Rollstühle weiterhin eine große Hürde dar.

Die Landeshauptstadt München ist für den Betrieb der S-Bahn München nicht zuständig. Aktuell sind noch rund 26 Regionalzugbahnhöfe im S-Bahn-Netz nicht barrierefrei erreichbar. An über sieben Stationen fehlt sogar ein Aufzug, sodass mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, insbesondere Rollstuhlnutzer*innen, diese nicht selbstständig nutzen können.

Im Gegensatz zur S-Bahn, bei der an vielen Stationen die Zugführer*innen mit mobilen Rampen beim Ein- und Ausstieg unterstützen, gibt es bei der Münchner U-Bahn derzeit keine vergleichbare Möglichkeit für Menschen mit elektrischen Rollstühlen, selbstbestimmt und sicher einzusteigen.

Gerade in einer wohlhabenden Stadt wie München darf es nicht sein, dass ein Teil der Bevölkerung aus technischen Gründen von der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ausgeschlossen bleibt. Mit einfachen technischen Mitteln wie klappbaren Rampen ließe sich die Teilhabe aller Menschen am ÖPNV deutlich verbessern – und zwar unabhängig von ihrer körperlichen Mobilität.

 

SPD/Volt-Fraktion

Barbara Likus

Nikolaus Gradl

Anne Hübner

Andreas Schuster

Lars Mentrup

Lena Odell

Felix Sproll

Dr. Christian Köning

Roland Hefter

Mitglieder des Stadtrates