Beratungs- und Therapieangebot für Long-/Post-Covid-Patient*innen in der LHM prüfen und aufzeigen

Aktualisiert am 21.07.2021

Antrag

Das Gesundheitsreferat wird beauftragt das Beratungs- und Versorgungsangebot für die betroffenen
Patient*innen in der LHM zu überprüfen. Dazu ist zu ermitteln:

• Wie viele LongCovid-Patienten*innen gibt es aktuell in der LHM (falls Daten vorhanden:
Untergliederung nach Alter, Geschlecht und Dauer der Erkrankung)?

• Fall es keine Datenlage zu 1. gibt: Kann die Verwaltung durch Befragung der
Krankenhäuser, Kassenärztlichen Vereinigung oder der Covid19-Erkrankten zeitnah
ein Datenbild einholen?

• Reichen die aktuellen Therapiemöglichkeiten (Rehazentren, Arztpraxen) dafür aus, diese Patient*innen ausreichend zu behandeln?

• Gibt es Modellschätzungen, wie viele weitere LongCovid-Patient*innen es bis Ende 2021 bzw. mittelfristig geben wird?

• Falls es keine Modellschätzungen gibt: Sieht sich die LHM in der Lage, entsprechende Modellschätzungen in Auftrag zu geben oder eigenständig anzufertigen?

• Reichen die aktuellen Beratungs- und Therapiemöglichkeiten aus, um die erkrankten Patient*innen aktuell und künftig ausreichend zu versorgen?

Begründung

Die Langzeitauswirkungen bzw. dauerhaften Folgebeschwerden bei an Covid-19 erkrankten Patienten*innen – u.a. das chronische Fatigue-Syndrom (CFS) – stellen aufgrund der Neuartigkeit des Virus sowie der zahlreichen Mutationsvarianten eine Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Zur Anzahl der Betroffenen gibt es nur Schätzungen. Ausgegangen wird von 10 bis 20 Prozent der infizierten Patient*innen; das entspricht einer Größenordnung von durchschnittlich mindestens 500.000 Fällen in der Bundesrepublik. Für München würde dies, Stand Juni 2021, bis zu 15.000 Infizierte betreffen, ungeachtet zum Teil deutlich höherer Expertenschätzungen. Der von Gesundheitsminister Holetschek für Bayern angekündigte
“Aktionsplan Post-Covid-Syndrom“ ist zu begrüßen. Unabhängig davon muss sich aber die LHM rechtzeitig wappnen, um für die betroffenen Bürger*innen baldmöglichst Anlaufstellen für eine adäquate Beratung und Behandlung aufzeigen und ggf. auch vorhalten zu können.
Versorgungsdefizit sollen daher schon jetzt aufgezeigt und ggf. mit den verantwortlichen Akteuren (u.a. Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, ambulante und akutstationäre Versorger, rehabilitative Leistungsanbieter) in einer Expertenrunde besprochen und Lösungen entwickelt werden. Die München Klinik gGmbH ist mit ihrer Expertise auf dem Gebiet Versorgung von Covid-Patient*innen einzubeziehen. Das Beratungs- und Versorgungsangebot soll baldmöglichst auf der Internetseite der LHM / des GSR für Hilfesuchende leicht zugänglich dargestellt werden.

gez.
Klaus Peter Rupp
Barbara Likus
Kathrin Abele
Julia Schönfeld-Knor
Lena Odell

Fraktion SPD/Volt

Angelika Pilz-Strasser
Dr. Hannah Gerstenkorn
Judith Greif
Anna Hanusch
Sofie Langmeier
Thomas Niederbühl
Bernd Schreyer

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste