Aktualisiert am 27.06.2025

Bezahlbare Mieten in München

Ein neuer Mietspiegel für 2027 und Erfahrungen der Wohnungstauschbörse

München erstellt einen neuen Mietspiegel für 2027. Der Bundestag stimmt heute über die Verlängerung der Mietpreisbremse ab. Die Wohnungstauschbörse funktioniert, verdeutlicht aber den angespannten Wohnungsmarkt. Die SPD-Stadtratsfraktion setzt sich weiterhin dafür ein, dass rechtswidrig überhöhte Mieten von der Erstellung künftiger Mietspiegel ausgeschlossen werden.

Im Sozialausschuss des Münchner Stadtrats hat Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD) zwei Beschlüsse zur Wohnsituation in München eingebracht. Zum einen wurde beschlossen, einen neuen Mietspiegel für München zu erstellen. Zum anderen hat sie über die Erfahrungen mit der 2023 eingeführten Tauschbörse von Wohnungen berichtet und Verbesserungsvorschläge erarbeitet.

Anne Hübner„Die Wohnungsfrage ist für München existenziell. Ein festes Dach über dem Kopf darf keine Frage des Einkommens sein – was auf dem Münchner Wohnungsmarkt passiert, kann nur mit den passenden Werkzeugen bekämpft werden. Dass der Bundestag heute die Mietpreisbremse verlängert, ist ein guter erster Schritt.“

Anne Hübner, SPD-Fraktionsvorsitzende

Mietspiegel 2027: SPD fordert Ausschluss von Wuchermieten

Alle zwei Jahre erstellt die Landeshauptstadt München einen qualifizierten Mietspiegel. Mieterinnen und Mieter bekommen so eine Orientierung, welche Mieten zu hoch sind und welche für die Lage, Baujahr und Wohnfläche angemessen. Die SPD-Fraktion hatte gefordert, Mieten von der Berechnung auszunehmen, wenn sie von der Mietpreisbremse erfasst sind, also die ortsübliche Miete um mehr als zehn Prozent übersteigen. Diese Forderung konnte bisher nicht erfüllt werden, wird aber bei der Erstellung des neuen Mitspiegels soweit rechtlich möglich berücksichtigt. Wenig nachvollziehbare, die Miete erhöhende Merkmale (wie zum Beispiel der Handtuchwärmer im Bad) sollen auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden. Die Mietpreisbremse, die aktuell nur bis 31.12.2025 gültig ist, soll heute auf Drängen der SPD im Bund und aufgrund der auch von der SPD-Stadtratsfraktion verdeutlichten angespannten Lage auf dem Münchner Wohnungsmarkt durch den Bundestag verlängert werden.

Wohnungstausch: Viele Angebote, wenige Täusche

Die Kinder sind aus dem Haus, die Vierzimmerwohnung bleibt – eine kleinere Wohnung würde ausreichen und wäre auch noch günstiger. Für diese Fälle hat das Sozialreferat 2023 eine Plattform geschaffen, auf der man sich mit seiner Wohnung registrieren kann, um Tauschpartnerinnen und -partner zu suchen. Laut Stadtverwaltung sind dort bereits 4.000 Nutzerinnen und Nutzer registriert – ein starkes Zeichen für das hohe Interesse an einem Wohnungstausch. Allerdings konnten lediglich 2,4 Prozent der registrierten Personen tatsächlich tauschen. Grund hierfür ist neben rechtlichen Hürden vor allem der Mangel an den gewünschten Wohnungsgrößen: Die meisten suchen eine größere Wohnung, die wenigsten eine kleinere. Währenddessen sind große Wohnungen aber stark unterrepräsentiert. Lediglich acht Prozent der Angebote umfassen Vier- bis Fünfzimmerwohnungen. Das liegt auch daran, dass der Anteil von Seniorinnen und Senioren bei nur zwei Prozent liegt; die demographische Gruppe, bei der vermutlich das größte Potenzial liegt. Hier müssen Wege gefunden werden, diese Gruppe besser zu erreichen und auch persönlich anzusprechen, nicht nur auf dem digitalen Weg.

Die SPD-Stadtratsfraktion im Münchner Rathaus hat ihren Kurs klar gesetzt: Für ein soziales München, in dem alle gut leben, das verlässlich funktioniert, sicher ist. Wir machen Politik, die klug soziale, ökologische, wirtschaftliche und finanzielle Aspekte miteinander denkt. Wir gehen nicht den bequemen, sondern den zukunftsfähigen Weg.