Der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke Daglfing-Johanneskirchen ist ausschließlich mit einer Tunnellösung machbar – mit dieser Haltung fordert die Fraktion SPD/Volt die Deutsche Bahn dringend auf, ihre Planung entsprechend anzupassen.

Lebensqualität, Mitsprache und eine gute Zukunft für das Stadtviertel – das fordert SPD/Volt für die Bürgerinnen und Bürger im Münchner Osten ein. Während die Deutsche Bahn heute ankündigte, beim viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Daglfing-Johanneskirchen die ebenerdige Planung zu präferieren, setzt sich die SPD/Volt-Stadtratsfraktion vehement für die Tunnellösung ein. Nur durch einen 100-prozentigen Immissionsschutz kann die geplante Wohnbebauung nah zu den neuen S-Bahn-Knotenpunkten realisiert werden. Konkret fordert SPD/Volt vom Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn und dem Freistaat Bayern die Mitfinanzierung einer Tunnellösung.

Dazu sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Anne Hübner:

„Oberirdische Planungen können wir auf keinen Fall akzeptieren. Sie sind ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die im Münchner Osten wohnen und von der Bahn eine anwohnerfreundliche Planung erwarten. Eine oberirdisch geführte Güterzugstrecke viergleisig auszubauen, ist heutzutage überhaupt nicht mehr darstellbar. Wir fordern den Bund deshalb dringend auf, über die Amtslösung hinauszugehen und eine Tunnellösung mitzufinanzieren. Mit der Rheintaltrasse gibt es hierfür einen Präzedenzfall. Dabei muss auch endlich mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort angemessen gesprochen werden: Alles, was bisher an Kommunikation und Beteiligung stattgefunden hat, ist völlig unzureichend. Dieses Vorgehen ärgert uns. Es wird der Verantwortung, die man bei einer solchen Planung in einem Ballungsraum hat, überhaupt nicht gerecht.“

SPD-Stadtrat Nikolaus Gradl, Sprecher im Mobilitätsausschuss, sagt:

„Wir wollen eine zukunftsfähige Planung für die Münchnerinnen und Münchner – das geht nur mit dem Tunnel. Die ebenerdige Variante wäre städtebaulich eine Katastrophe: Wir würden potenzielle Naherholungsflächen verlieren und einen ganzen Bereich der Stadt faktisch abschneiden. Schon heute stellt die S-Bahnstrecke zwischen Johanneskirchen und Zamdorf eine große Barriere dar. Der barrierefreie Ausbau der S-Bahnhöfe wird seit Jahren verzögert. Auslöser für den viergleisigen Ausbau sind die Entscheidung des Bundes, den Güterverkehrszulauf zum Brennerbasistunnel über München laufen zu lassen und der Wunsch des Freistaats Bayern nach einer Express-S-Bahn. Die SPD fordert daher die Realisierung im Tunnel.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Tausend sagt:

„Ein Milliardenprojekt dieser Größenordnung mitten durch besiedeltes Gebiet in der größten Kommune Deutschlands kann nicht einfach auf dem Verwaltungsweg behandelt werden. Das Bundesverkehrsministerium hat dieses Projekt dem Deutschen Bundestag zur Beratung und Entscheidung vorzulegen. Mit dem europäischen Güterverkehr vom und zum Brennerbasistunnel, der durch diesen Flaschenhals laufen soll, hat sich eine ganz neue Dimension ergeben. Ich erwarte vom Bundesverkehrsministerium zunächst einmal aussagekräftige Zahlen zu den prognostizierten Zügen für einen Planungshorizont 2050. Außerdem kann es keine Variantenfestlegung ohne ordentliche Öffentlichkeitsbeteiligung und parlamentarische Entscheidung geben.“

Die SPD/Volt Fraktion hat heute gemeinsam mit der Fraktion die Grünen – Rosa Liste zusätzliche Räume für das Diversity-Jugendzentrum beantragt. Die seit Kurzem leer stehenden Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Anwesens Blumenstraße 11 sollen an das Jugendzentrum vermietet werden.

Dazu sagt SPD-Stadträtin Micky Wenngatz, Fachsprecherin für LGBT*I:

„Seit Jahren sieht sich das Jugendzentrum, das bereits im 1. Stock des genannten Anwesens angesiedelt ist, mit statischen Problemen konfrontiert, die dazu führen, dass nur 30 Personen die Räumlichkeiten nutzen können. Veranstaltungen können dort also kaum stattfinden. Wegen der deutlich gestiegenen Angebote hat sich auch der Raumbedarf insgesamt für das Diversity-Jugendzentrum erhöht. Mit der Anmietung der zusätzlichen Räume kann Abhilfe geschaffen werden. Damit können wir die Jugendlichen aktiv unterstützen, die sich mit viel Engagement und Leidenschaft ein eigenes Zentrum geschaffen haben, um Gleichgesinnte zu treffen.“

Die Kultur ist in Zeiten der Krise wichtiger denn je. Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion will deshalb dafür sorgen, dass Künstler*innen trotz der aktuellen Einschränkungen Auftrittsmöglichkeiten haben und dass Kultureinrichtungen möglichst kostendeckend wiedereröffnen können.

Dazu fordert SPD/Volt gemeinsam mit dem Koalitionspartner im Stadtrat, der Fraktion Die Grünen-rosa liste, ein zusätzliches Budget für das Kulturprogramm im Sommer sowie städtische Flächen zur Nutzung für Kultureinrichtungen.

Dazu sagt die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, SPD-Stadträtin Julia Schönfeld-Knor:

„Das kulturelle Leben in unserer Stadt kehrt zurück – und es braucht Unterstützung. Denn nur schrittweise und mit starken Einschränkungen können Kultureinrichtungen ihren Betrieb derzeit wieder aufnehmen. Besonders für kleinere Kunst- und Kulturhäuser ist es kaum möglich, mit diesen Einschränkungen Veranstaltungen kostendeckend zu bekommen. Wir wollen Starthilfe geben: Um Einrichtungen bei der Wiedereröffnung zu unterstützen, größere und damit kostendeckende Veranstaltungen zu ermöglichen, sollen städtische Flächen zur Verfügung gestellt werden. Das stützt nicht nur die Kultureinrichtungen unserer Stadt, sondern sorgt auch dafür, dass Künstlerinnen und Künstlern wieder die Möglichkeit gegeben wird, ihr Schaffen zu präsentieren. Neben städtischen Flächen kann es auch auf Privatgrund Möglichkeiten geben. Wir haben deshalb auch bereits beantragt, dass die Stadt das Projekt ,Kultur vor dem Fenster‘ unterstützt. Dabei werden lokalen Künstlerinnen und Künstlern Auftrittsmöglichkeiten auf privaten Grundstücken, zum Beispiel in Gärten oder Innenhöfen vermittelt.“

SPD-Stadtrat Roland Hefter, stellv. kulturpolitischer Sprecher, sagt:

„Diesen Sommer soll die Stadt zur Bühne werden: Wir fordern ein zusätzliches Budget, mit dem das Kulturprogramm im Rahmen des Konzepts ,Sommer in der Stadt‘ erweitert wird. Es soll zusätzliche Auftrittsmöglichkeiten für Künstlerinnen und Künstler geben. Insbesondere bitten wir das Kulturreferat auch um ein Konzept, die freien Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen. Unser Ziel ist es, dass die gesamte Bandbreite der Münchner Kulturszene auch in diesem Sommer sichtbar wird. Auch große Veranstaltungen mit bis zu 500 Plätze könnten möglich sein – wir wollen prüfen lassen, ob das auf der Theresienwiese geht. Ganz wichtig ist, dass jetzt schnell und kreativ gehandelt wird. Die Kunst- und Kulturschaffenden in unserer Stadt brennen darauf, wieder aufzutreten. Die Münchnerinnen und Münchner, die den Sommer zum großen Teil in der Stadt verbringen werden, hoffen ebenso auf ein vielfältiges Programm. Das wollen wir möglich machen.“

Die entsprechenden Anträge finden Sie hier:

Münchner Sommer der Künstler*innen – wir sind zurück!

Kunst- und Kulturszene bei der Wiedereröffnung unterstützen: städtische Flächen zur Verfügung stellen

Am vergangenen Samstag ist Inge Hügenell im Alter von 93 Jahren verstorben. Mit ihr verliert die Stadt eine sozialdemokratische Politikerin, die sich leidenschaftlich für die Interessen der Münchnerinnen und Münchner eingesetzt hat. Die SPD München und die Stadtratsfraktion SPD/Volt trauern.

Christian Müller, Vorsitzender der Fraktion SPD/Volt im Rathaus:

„Wir sind dankbar für alles, was Inge Hügenell für die Menschen in unserer Stadt geleistet hat. Wir trauern um eine Sozialdemokratin, die sowohl in ihrem Stadtviertel Giesing als auch auf stadtweiter Ebene jahrzehntelang viel bewegt hat. Inge Hügenell hat sich vor allem für Schwächere und eine soziale Stadt eingesetzt, hat sich im Stadtteil sowie auch im Rathaus für ein München des Zusammenhalts stark gemacht. Wir wünschen Inge Hügenells Familie viel Kraft für diese schwierige Zeit.“

Claudia Tausend, Vorsitzende der SPD München:

„Mit Inge Hügenell verliert die Münchner SPD eine überzeugte Sozialdemokratin, die sich zeit ihres Lebens leidenschaftlich für die Menschen eingesetzt hat. In 24 Jahren im Münchner Stadtrat hat sie im Sozialausschuss für die Rechte von Frauen, von Jugendlichen und Senioren engagiert und oft auch streitbar gekämpft. Eine sozial gerechte Gesellschaft war ihr lebenslanges Herzensanliegen. Sie hat dazu einen maßgeblichen Beitrag geleistet.“

Florian von Brunn, stellv. Vorsitzender der SPD München:

„Inge Hügenell hat durch ihr fast 60 Jahre währendes politisches Engagement in Stadtrat und Bezirksausschuss ihr Stadtviertel Giesing geprägt wie wenige andere. Sie ist aus dem politischen Leben vor Ort kaum wegzudenken. Noch zu ihrem 90. Geburtstag war sie voller Ideen und Energie. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie.“

Um auf die prekäre Situation der Tätigen im Kultur- und Veranstaltungsbereich aufmerksam zu machen, wird der Olympiaturm heute Nacht rot angeleuchtet. Im Rahmen der „Night of Light“ werden bundesweit über 200 Städten Eventlocations, Spielstätten, Gebäude und Bauwerke illuminiert.

Dazu sagt SPD-Stadträtin Simone Burger, Sprecherin im Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft:

„München liebt seine Kunst und Kultur – und braucht seine Künstler*innen, Veranstalter*innen und Kulturschaffenden. Deren Lage ist derzeit äußerst schwierig. Mit der Aktion ,Night of Light‘ wird darauf aufmerksam gemacht. Es ist sehr gut, dass sich der Olympiapark daran beteiligt. Die Stadtratsfraktion SPD/Volt schließt sich dem damit ausgesendeten dringenden Appell an: Die Branche braucht Unterstützung von Bundes- und Landesebene. Große Veranstaltungen werden aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit nicht stattfinden können. Die Folgen für Menschen, die in den Bereichen Kunst, Kultur und Veranstaltungen arbeiten, ist aber drastisch. Und in dieser Branche arbeiten viele Soloselbstständige, die nach wie vor bei der Förderung des Freistaats durch Raster fallen. Wir erneuern unsere Forderung an den Freistaat, Freiberuflern und Soloselbstständigen zu helfen.“

Die München Klinik soll auch am Standort Schwabing die bestmögliche Versorgung für die Münchnerinnen und Münchner bieten – und dazu insbesondere die Leistungsfähigkeit der Bereiche Notfall- und Intensivmedizin, Alters- und Palliativmedizin sowie Infektiologie sichern.

Dafür hat sich die SPD/Volt-Stadtratsfraktion diese Woche im Stadtrat gemeinsam mit dem Koalitionspartner Die Grünen-rosa liste eingesetzt. Ein entsprechender Änderungsantrag im Finanzausschuss, der dies als Bedingung bei der weiteren Umsetzung des Medizinkonzepts verankert, wurde vom zuständigen Stadtkämmerer Christoph Frey (SPD) übernommen und vom Stadtrat beschlossen.

Dazu sagt SPD-Stadträtin Barbara Likus, Mitglied im Finanzausschuss:

„Uns sind drei Aspekte ganz wichtig: Das Stärken der Alters- und Palliativmedizin, das Sichern der Infektiologie und der größtmögliche Ausbau der Notfallmedizin. Alle drei Themen wurden übernommen – das wollten wir erreichen und das haben wir erreicht. Wir haben viele Gespräche mit der Leitung der Klinik, aber vor allem auch mit Vertreter*innen der Münchner Seniorinnen und Senioren sowie mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Medizin- und Pflegebereich der Kliniken geführt. In den Gesprächen ist sehr deutlich geworden, dass ein enormer Einsatz für die bestmögliche Versorgung der Münchnerinnen und Münchner geleistet wird. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass die größte Herausforderung nicht Bauten oder Bettenquoten sind, sondern der Mangel an Personal. Deswegen wollen wir alles daran setzen, noch mehr zu tun, um medizinisches und Pflegepersonal an die München Klinik zu holen – neben innovativen Ausbildungskonzepten und einer fairen Bezahlung heißt das vor allem, dass wir noch mehr bezahlbaren Wohnraum für Pflegepersonal schaffen wollen. Denn der Bedarf an medizinischer Versorgung wird gerade auch mit der wachsenden Bevölkerung im Münchner Norden weiter steigen.“

SPD-Stadträtin Kathrin Abele, Mitglied im Gesundheitsausschuss, sagt:

„Die München Klinik ist der verlässliche Grundpfeiler der klinischen Medizinversorgung in unserer Stadt – und das ist auch unser Anspruch für die Zukunft. Diese besondere Verantwortung der kommunalen Krankenhäuser ist Kern des Medizinkonzeptes, zu dem auch eine leistungsfähige Notfall- und Intensivmedizin und eine umfassende Altersmedizin gehören. Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion hat sich deshalb gemeinsam mit dem Koalitionspartner dafür stark gemacht, die Notfallversorgung auf ihrem sehr guten Niveau zu erhalten und auch die Alters- und Palliativmedizin sowie die Infektiologie zu sichern. Der Stadtrat hat das auf unsere Initiative hin mit großer Mehrheit gesichert. Es wird auf unseren Antrag hin auch geprüft, wie der Freistaat Bayern beim Vorhalten der infektiologischen Kapazitäten beteiligt werden kann, denn in diesem Bereich braucht es auch nach einem erhofften Abklingen der Corona-Pandemie ein gut aufgestelltes Klinikum.“

Das Konjunkturpaket der Bundesregierung ist eine starke Unterstützung für die Kommunen – allerdings fallen die Aussagen der Kanzlerin und die schriftlich veröffentlichten Daten hierzu auseinander.

Während die Bundeskanzlerin in ihrer TV-Ansprache eine Übernahme der Gewerbesteuereinbußen der Kommunen durch Bund und Länder für die Jahre 2020 und 2021 ankündigte, ist in den Unterlagen hierzu bisher nur das aktuelle Jahr zu finden. SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter hat heute in der Vollversammlung des Stadtrats bereits angekündigt, diesbezüglich bei der Bundesregierung nachzuhaken. Auch die Fraktion SPD/Volt fordert Klärung.

Dazu sagt der finanzpolitische Sprecher der SPD/Volt-Stadtratsfraktion, Stadtrat Christian Köning:

„Die Kommunen brauchen das Konjunkturpaket der Bundesregierung dringend, um handlungsfähig zu bleiben und weiterhin für ihrer Bürgerinnen und Bürger da zu sein. Wir müssen auch in der Krise nicht nur die Versorgung sicherstellen, sondern auch investieren können. Die Kompensation der Ausfälle bei den Gewerbesteuereinnahmen ist ein zentraler Punkt des Rettungspakets der Bundesregierung. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, dass Bund und Länder die Kommunen hierbei unterstützen und die Ausfälle für die Jahre 2020 und 2021 ausgleichen – eine starke Entlastung.

In den bisher zum Rettungspaket veröffentlichten Unterlagen ist aber lediglich das Jahr 2020 genannt. Dabei ist es für die Kommunen natürlich von ganz entscheidender Bedeutung, ob auch für das kommende Jahr mit der Unterstützung gerechnet werden kann. Wir begrüßen die Initiative des Oberbürgermeisters in Richtung Bundesregierung und appellieren an die SPD-Fraktion im Bundestag, sich für eine Klärung einzusetzen.

Auch in Richtung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder richten wir den dringenden Appell: Die Kommunen brauchen Klarheit darüber, in welchem finanziellen Umfang und über welchen Zeitraum sie mit Unterstützung des Freistaats rechnen können.“

Keine Sondernutzungsgebühren bis Jahresende: Die Fraktion SPD/Volt will die Betreiber*innen der Münchner Obst- und Blumenstandl, im Werbeverkauf sowie die Gastronomie in Corona-Zeiten unterstützen.

Gemeinsam mit den Fraktionen FDP-Bayernpartei, Die Grünen-rosa liste und CSU fordert die SPD/Volt-Stadtratsfraktion daher heute eine temporäre Anpassung der Sondernutzungsgebühren für diese Betriebe auf null Euro.

Dazu sagt der stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Vorländer:

„Wir wollen die durch die Corona-Pandemie schwer gebeutelte Gastronomie und auch Händlerinnen und Händler im öffentlichen Raum entlasten. Denn die Standl gehören zu unserer Stadt, viele Münchnerinnen und Münchner kaufen dort gerne ein – und die Vielfalt der Gastronomie ist einer der Faktoren, die unsere Stadt so lebenswert machen. Bereits in der Vollversammlung vom 13. Mai 2020 hat sich der Stadtrat interfraktionell mit überwältigender Mehrheit für eine weitestgehende Entlastung hinsichtlich der Gebühren im öffentlichen Raum ausgesprochen. Jetzt wollen wir weitere Maßnahmen auf den Weg bringen.

Bei der Entlastung geht es zum einen um den sogenannten ambulanten Handel und Werbeverkauf, also zum Beispiel die Standl in der Fußgängerzone, an denen Obst und Gemüse oder Blumen angeboten werden. Zum anderen sollen auch die Gebühren für Freischankflächen auf Null gesetzt werden, um die Gastronomie zu unterstützen. Die bis zum Jahresende befristete Gebührenreduzierung ist ein schneller, verwaltungsmäßig einfacher und wirkungsvoller Weg, sie zu unterstützen. Bisher bezahlte Gebühren seit 15. März sollen für das nächste Jahr gutgeschrieben werden. Etliche Städte in Deutschland, zum Beispiel Nürnberg, haben dies bereits umgesetzt – München sollte diesen guten Beispielen folgen.“

Digitaler Unterricht daheim ist in Corona-Zeiten nach wie vor notwendig, die Beschulung über Internet-Plattformen und Online-Anwendung ist derzeit wichtiger Bestandteil des Unterrichts. Die Fraktion SPD/Volt will sicherstellen, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien dabei nicht benachteiligt werden.

Gemeinsam mit dem Koalitionspartner Die Grünen-rosa liste fordert die SPD/Volt-Stadtratsfraktion, dass bedürftigen Münchner Schülerinnen und Schülern Tablet-Leihgeräte mit mobilem Internetzugang zur Verfügung gestellt werden. Einen entsprechenden Antrag stellen die Fraktionen heute.

Dazu sagt SPD-Stadträtin Julia Schönfeld-Knor, bildungspolitische Sprecherin:

„Die Schülerinnen und Schüler sind aktuell auf internetfähige PCs, Laptops oder Tablets angewiesen, denn ohne einen Zugang zu digitalen Medien und Kommunikationsplattformen fehlen ihnen nicht nur Unterrichtsinhalte, sondern auch der Kontakt zur Klasse und den Lehrkräften. Nicht jede Familie kann ihren Kindern das ermöglichen: Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Haushalten oder in Gemeinschaftsunterkünften haben häufig keinen Zugriff auf entsprechende Geräte. Bereits jetzt wird deshalb nicht nur ein Zuschuss gezahlt, sondern es werden auch Leihgeräte zur Verfügung gestellt. Allerdings sind diese nur W-Lan-fähig und nicht unabhängig mobil einsetzbar. Oft mangelt es jedoch auch an einem W-Lan-Zugang. Darum sollen auf unseren Antrag hin Leihgeräte mit entsprechenden Sim-Karten ausgestattet werden, um mobilen LTE-Empfang zu ermöglichen. Alle Kinder und Jugendlichen in München sollen einen möglichst optimalen Zugang zum Unterricht haben, auch in Zeiten von Corona. Wir wollen dafür sorgen, dass keine Schülerin und kein Schüler zurückbleibt, weil es an der Technik hapert. Wir setzen uns für Bildungsgerechtigkeit ein und gerade angesichts der aktuellen Herausforderung, die Ungleichheiten verstärkt, wollen wir bedürftige Kinder und Jugendliche bestmöglich unterstützen.“

Die Bundesregierung hat gestern ein Konjunkturpaket vereinbart, um die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen.

Dazu sagt SPD-Stadtrat Christian Köning, finanzpolitischer Sprecher:

„Die Kommunen sind von den Einbrüchen bei der Gewerbesteuer unmittelbar und in historischer Dimension betroffen. Mit den Gewerbesteuereinnahmen finanziert München in weiten Teilen ihr soziales Netz, das jetzt infolge der Pandemie besonders viele Menschen auffangen muss. Deshalb begrüßen wir auch die Entscheidung des Bundes, künftig einen größeren Anteil der deutlich steigenden Kosten der Unterkunft
im SGB II zu übernehmen.

Der SPD-Finanzminister Olaf Scholz hat federführend dafür gesorgt, dass 100 % der Gewerbesteuerausfälle durch Bund und Länder kompensiert werden. Das ist ein tolles Ergebnis und für die Kommunen die Grundlage für eine prosperierende Zukunft. Wir hoffen, dass Bund und Freistaat schnellstmöglich Klarheit schaffen, wann und in welcher Höhe die bayerischen Kommunen mit Unterstützung rechnen können. Nur mit einem soliden städtischen Haushalt, der auch in der Lage ist, zukunftsweisende Investitionen in Verkehrswende, Digitalisierung und Wohnungsbau zu tätigen, ist ein schneller Aufschwung nach der Krise in München möglich.“