Aktualisiert am 19.11.2022

Coronafolgen bekämpfen – kommunales Gesundheitswesen stärken

Die Pflegeausbildung attraktiver gestalten, ausreichend Angebote zur Abfederung der Pandemiefolgen zur Verfügung stellen, Gesundheitsangebote vor Ort ausbauen: Die Landeshauptstadt München steht vor großen Herausforderungen im Gesundheitsbereich. Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat hat dazu eine Maßnahmenpaket mit einem Volumen gut 1,5 Millionen Euro geschnürt.

1.Pflege stärken – Ausbildung attraktiv gestalten

München braucht mehr Pflegekräfte – dazu hat SPD/Volt in den vergangenen Jahren bereits einige Initiativen auf den Weg gebracht. So entstehen am Klinikum Schwabing Wohnungen speziell für Pflegekräfte und es wurde Schulsozialarbeit an den Pflegeschulen eingerichtet. Wichtig ist zudem, die Ausbildung attraktiver zu gestalten. Ein wichtiger Baustein ist hier das Simulationszentrum für die generalistische Pflegeausbildung in der München Klinik. Hier üben Auszubildende den Ernstfall unter realistischen Bedingungen. Das entlastet die Praxisanleitung vor Ort und kommt bei den Schüler*innen gut an. Dieses Modellprojekt soll auf Antrag von SPD/Volt ab 2023 verstetigt werden.

Zudem soll die Stadt künftig den Ausbau der interdisziplinären Schulstation an der München Klinik unterstützen, in denen medizinische und pflegerische Nachwuchskräfte zusammen auf Augenhöhe arbeiten, eine Praktikumsoffensive und ein Mentor*innenprojekt für ausländische Pflegeschüler*innen bezuschussen und die Pflegeakquise in den Schulen ausbauen.

„Dem Fachkräftemangel können wir nur begegnen, wenn wir an mehreren Stellschrauben drehen. Wir brauchen bezahlbare Wohnungen und eine gute Kinderbetreuung für die Pflegekräfte. Zentral ist aber auch, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. Für moderne Ausbildungsformen auf Augenhöhe, für Nachwuchswerbung und Mentorenprogramme stellen wir Mittel bereit. All diese Maßnahmen sollen die Pflegekräfte motivieren, auch nach ihrer Ausbildung bei uns in München zu bleiben.“

Gesundheitsbürgermeisterin Verena Dietl

2. Gesundheitsvorsorge in den Stadtvierteln fördern

Medizinische Vorsorgeangebote vor Ort können ganz entscheidend dazu beitragen, das Gesundheitssystem zu entlasten. Die Landeshauptstadt München hat sich mit GesundheitsTreffs hier bereits auf den Weg gemacht. Dieses erfolgreiche Modell soll nun auch in Freiham, Moosach und Neuperlach etabliert werden. Gleichzeitig hat SPD/Volt beantragt, in den GesundheitsTreffs auch Versorgungsangebote zu integrieren, also Leistungen wie Verbandswechsel, Wundversorgung oder Blutzuckerkontrollen.

Das Gesundheitsreferat wird zudem beauftragt, in den bestehenden GesundheitsTreffs ein Modellprojekt „Community Health Nursing“ zu etablieren. Hier handelt es sich um hochspezialisiertes Pflegefachpersonal, das in medizinisch unterversorgten Stadtbezirken erster Ansprechpartner beispielsweise in den GesundheitsTreffs sein kann.

„Mit den GesundheitsTreffs entlasten wir das Gesundheitssystem. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf die Stadtviertel, in denen der Bedarf am größten ist und die Menschen uns am dringendsten brauchen. Denn Gesundheitsschutz ist auch eine soziale Frage.

SPD-Gesundheitspolitikerin Kathrin Abele

 

3. Gesundheitsangebote ausbauen

Monatelange Lockdowns, Abstands- und Hygieneregeln sowie Distanzunterricht haben deutliche Spuren bei vielen Kindern und Jugendlichen hinterlassen. Das lässt sich nicht zuletzt am massiv gestiegenen Bedarf in der ambulanten und stationären Versorgung erkennen. Landeshauptstadt München und München Klinik haben die Kinder- und Jugendpsychosomatik am Klinikum Schwabing bereits ausgebaut. Zudem werden zahlreiche Hilfs- und Beratungsangebote gefördert. SPD/Volt beantragt nun zusätzlich eine zentrale Anlaufstelle mit niedrigschwelligen Hilfsangeboten für junge Münchner*innen und ihre Eltern.

Die sozialen und psychischen Auswirkungen der Pandemie gerade für Kinder und Jugendlichewerden langsam sichtbar. Die Coronafolgen dürfen aber nicht zu einer sozialen Krise werden. Deswegen investiert unsere Fraktion gezielt und mit Augenmaß. Wir setzen alles in Bewegung, um unser starkes soziales Netz in München bestmöglich zu wappnen.

Gesundheitsbürgermeisterin Verena Dietl

Um den öffentlichen Gesundheitsdienst zu stärken, sollen interessierte Medizinstudierende ihr Praktisches Jahr im Gesundheitsreferat absolvieren können. Dies ermöglicht eine Novellierung der Approbationsordnung für den Studiengang Humanmedizin. Hier erhofft sich SPD/Volt, mehr junge Menschen nach Abschluss ihres Studiums für eine Beschäftigung im öffentlichen Gesundheitsdienst zu begeistern.

Der Bedarf in der ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativversorgung in München ist hoch. Der Verein Da Sein hat nun ein Grundstück für den Bau einer stationären Einrichtung mit bis zu 16 Betten gefunden. Nach Willen der SPD/Volt-Fraktion soll sich die Stadt an dem spendenfinanzierten Projekt mit 150.000 Euro beteiligen.

Das Projekt „Münchner Sternenkinder Netzwerk“ soll in die Regelförderung übernommen werden. Es betreut Eltern nach dem Tod ihres Kindes während der Schwangerschaft oder bei der Geburt und schließt mit seiner schnellen und unbürokratischen Hilfe eine wichtige Versorgungslücke.

Freiwillige Zuschüsse der Stadt sollen ebenfalls erhalten: die KID eV Koordinierungsstelle, Münchner Psychiatrie Erfahrene, AG der Angehörigen psychisch Kranker, die Beratungsstelle 19 am Harras, der Condrobs Kontaktladen Limit, Dona mobile, München aktiv für Gesundheit, das Hygieneprojekt von Kindergesundheit e.V., der Gesundheitsladen eV, das Kriseninterventionsteam des ASB München und die Kinderkrisenintervention der AETAS Kinderstiftung.

Von der Geburt bis ins hohe Alter – wir bieten den Münchnerinnen und Münchner in jeder Lebenslage die bestmögliche Gesundheitsvorsorge an. Dabei stärken wir unsere München Klinik, unser städtisches Gesundheitsreferat und all die Vereine und Initiativen, die in München aktiv sind. Das gute Zusammenspiel aller Akteur*innen ist wichtig – damit alle Münchner*innen die Angebote bekommen, die sie brauchen.

SPD-Gesundheitspolitikerin Kathrin Abele