DAV Kletteranlage an der Thalkirchner Straße in Sendling Umfassende Untersuchung zu allen Fragen

Aktualisiert am 14.11.2019

Antrag

Vor einer endgültigen Entscheidung über den Umbau und die Erweiterung des Kletter- und Boulderzentrums des Deutschen Alpenvereins (DAV) in Sendling, müssen mehrere Fragen untersucht und geklärt werden. Erst nach Vorliegen der Ergebnisse dieser Untersuchung wird abschließend über das Bauvorhaben entschieden.

Unter anderem soll folgendes untersucht werden:

  • Wie stellen sich die bauplanungsrechtlichen Gegebenheiten vor Ort – auch in Bezug auf die Historie der Anlage – dar?

  • Für das Erweiterungs- und Modernisierungsvorhaben sind zahlreiche ökologische und inklusive Elemente geplant, unter anderem:
    — Dachbegrünung,
    — Errichtung des neuen Hallengebäudes auf bereits versiegeltem Grund,
    — Keine Höhenüberschreitung der neuen Halle im Vergleich zum aktuellen Freikletterfelsen-Bestand,
    — Erhöhung des Baumbestandes,
    — Barrierefreiheit auf der gesamten Anlage,
    — Ausweitung des Kletter- und Boulderangebots für Kinder und Familien

Können diese Planungen im Kontext der planungsrechtlichen Situation eine positive Wirkung entfalten?

  • Was würde die Realisierung des Erweiterungsvorhabens für den derzeitigen bauplanungsrechtlichen Status „Allgemeine Grünfläche im Außenbereich“ bedeuten und welche Bedeutung hat dieser Status?

  • Welche Auswirkungen hätte das Bauvorhaben auf die Frischluftschneise entlang des Isartals?

  • Inwieweit hätte die Landeshauptstadt München bei der Genehmigung des Erweiterungsvorhabens ein rechtsaufsichtliches Einschreiten der übergeordneten Planungsbehörde zu erwarten?

  • Inwieweit ist eine Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation durch die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in diesem Areal Sendlings zu erwarten?

  • Inwieweit können – in Zusammenarbeit mit dem DAV – erfolgversprechende Konzepte für einen autofreien Besuch der Kundinnen und Kunden des Kletterzentrums entwickelt und umgesetzt werden?

Mit einer solchen Referate-übergreifenden Untersuchung soll es dem Stadtrat ermöglicht werden, im Kontext der planungs- und baurechtlichen Gesichtspunkte sowohl aus sportfachlicher Sicht als auch mit Blick auf die Positionierung des örtlichen BA, verträgliche Optionen und Lösungen zu diskutieren und letztlich unter Abwägung aller Einflussgrößen einen Beschluss zu fassen.

Sowohl der Bezirksausschuss Sendling als auch VertreterInnen des DAV bzw. des DAV-Kletter- und Boulderzentren München e.V. sind einzubeziehen.

Begründung

Das Erweiterungsvorhaben des DAV für sein Kletter- und Boulderzentrum in Sendling löst sowohl Sympathie und Zuspruch als auch Bedenken und Widerstand – insb. in Sendling – aus.

Einerseits legt der DAV-Kletter- und Boulderzentren München e.V., der Träger der Kletteranlage ist und sich aus über 20 verschiedenen DAV Sektionen zusammensetzt, eine ansprechende, zeitgemäße und durchdachte Planung für das Bauvorhaben vor.
Andererseits stimmte die Bürgerversammlung des Stadtbezirks Sendling am 24.10.2019 mit großer Mehrheit gegen das Projekt und auch der Sendlinger Bezirksausschuss fasste mehrfach ablehnende Beschlüsse. Darüber hinaus ist auf dem Areal des Kletterzentrums, das neben einer Städtischen Bezirkssportanlage liegt, das Errichten von Gebäuden planungs- und baurechtlich an engste Voraussetzungen geknüpft.

In diesem Spannungsfeld ist es wichtig, die Fachkompetenz aller städtischer Referate zusammen zu führen, um sowohl die bauplanungsrechtlichen Möglichkeiten und Vorschriften genau zu bewerten als auch der stadtteilgesellschaftlichen sowie der sportfachlichen Debatte Rechnung zu tragen. Wir wollen einen Interessensausgleich erreichen, der die ökologischen Argumentationen von sowohl Baumaßnahmen-Befürwortern als auch von Erweiterungsgegnern abwägt und in Einklang mit den planungsrechtlichen Gegebenheiten sowie den Bedürfnissen der Sendlingerinnen und Sendlinger bringt.

gez.

Verena Dietl
Kathrin Abele
Julia Schönfeld-Knor
Christian Müller
Cumali Naz
Anne Hübner
Haimo Liebich
Christian Vorländer
Jens Röver
Stadtratsmitglieder