Fahrradsicherheit geht alle an! Initiativen für mehr Sicherheit!

Aktualisiert am 10.05.2017

Unfallrisiko Abbiegen: SPD will mehr Sicherheit im Radverkehr

Antrag

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert folgende Maßnahmen zu ergreifen:
Ortsfeste Spiegel an besonders unübersichtlichen und gefährlichen Kreuzungen mit viel LKW-Verkehr zu installieren und zu testen.
Es wird zunächst ein Test an 2-3 besonders unübersichtlichen Verkehrsstellen durchgeführt.
Eine Kampagne für den nötigen Schulterblick beim Abbiegen von KFZ-FahrerInnen wird initiiert.
Die Kreuzungsbereiche, die als gefährlich bei der Umfrage der Polizei vom 2. bis 19. März gemeldet wurden, werden auf Verbesserungsmaßnahmen zusammen mit der Polizei untersucht.
Im Rahmen der Kampagne der Radlhauptstadt München wird ein Schwerpunkt auf ein besseres Verständnis des Miteinanders der verschiedenen Verkehrsakteure gelegt.
Radlerinnen und Radler werden für Gefahren stärker sensibilisiert

Begründung:

Im Rahmen der Unfallauswertung stellte das Polizeipräsidium München fest, dass im letzten Jahr etwa jeder siebte Verkehrsunfall mit Beteiligung von Radfahrern passierte, weil rechts abbiegende Pkw- oder Lkw-FahrerInnen den in gleicher Richtung fahrenden Radler übersehen hat. Um Unfälle zu vermeiden, braucht es gute Sichtkontakte zwischen motorisiertem Verkehr und den RadlerInnen. Deshalb ist es sinnvoll verstärkt Maßnahmen zu ergreifen, um dies zu verbessern.
Eine der Unfallursachen bei Fußgänger- und insbesondere Radfahrerunfällen mit Lkw ist der sog. „Tote Winkel“. Den Bereich des „Toten Winkels“ können Lkw-FahrerInnen trotz fahrzeugseitig angebrachter Spiegel nicht einsehen und dies führt zu Unfällen. Zwar sind mittlerweile Maßnahmen zur Verringerung des toten Winkels, u.a. eine Ausrüstung von Lkw mit Spiegeln, gesetzlich vorgeschrieben, doch bewirken diese nur eine Verringerung des toten Winkels. In Ergänzung zu fahrzeugseitigen Maßnahmen wie weiteren Spiegeln am Fahrzeug, kann ein stationärer Spiegel an gefährlichen Knotenpunkten an der Ampel montiert werden. Dadurch können LKW-FahrerInnen den gesamten Bereich vor und rechts neben dem Fahrzeug gut einsehen.
Der vergessene Schulterblick ist die häufigste Unfallursache zwischen Rechtsabbiegern im Auto und geradeaus fahrenden Radfahrern, deshalb sollte eine Kampagne darauf aufmerksam machen, wie wichtig der Schulterblick ist und dass dieser Leben retten kann. Auch RadlerInnen sollen auf diese gefährlichen Situationen aufmerksam gemacht werden.

Die Münchner Polizei hat die BürgerInnen aufgefordert, gefährliche Kreuzungen zu nennen. Die am häufigsten genannten Kreuzungen sollten zusammen mit der Polizei auf Verbesserungsmöglichkeiten untersucht werden. Dies kann z. B. eine bauliche Anpassung der Radverkehrsführung sein.
Immer mehr kommt es im Straßenverkehr zu drei „Kampfzonen“: Autos versus Radverkehr, Radverkehr versus Fußverkehr und Fußverkehr versus ruhenden Autoverkehr. Dabei gibt es „den“ Autofahrer oder „den“ Fußgänger nicht. Die meisten Menschen nutzen unterschiedliche Verkehrsmittel. Damit müsste eigentlich ein Perspektivwechsel einhergehen und ein besseres Verständnis für die anderen VerkehrsteilnehmerInnen. Leider ist dies häufig aufgrund von Stress und Zeitnot nicht so. Ein Schwerpunkt der Kampagne der Radlhauptstadt sollte deshalb auf das Miteinander und das gegenseitige Verständnis der VerkehrsteilnehmerInnen gelegt werden.

gez.
Bettina Messinger
Kathrin Abele
Simone Burger
Verena Dietl
Hans-Dieter Kaplan
Renate Kürzdörfer
Haimo Liebich
Gerhard Mayer
Cumali Naz
Dr. Ingo Mittermaier
Heide Rieke
Jens Röver
Klaus Peter Rupp
Julia Schönfeld-Knor
Helmut Schmid
Dr. Constanze Söllner-Schaar
Christian Vorländer
Stadtratsmitglieder