Flusssurfen in München – Testlauf an der Floßlände noch für diese Saison!

Aktualisiert am 05.02.2020

Antrag

  1. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, mit Beginn der Wassersportsaison Anfang Mai 2020 das von der „Interessengemeinschaft Surfen in München e.V. (IGSM)“ erarbeitete Konzept für eine umfangreichere Wasserversorgung der Floßlände in Thalkirchen testweise umzusetzen.
    Eine enge Abstimmung mit den Stadtwerken München (SWM) ist sicherzustellen.

  2. Die durch den „Wasserverlust“ im Isarwerkkanal entstehenden Verluste der SWM für das Jahr 2020 werden aus dem Haushalt der Landeshauptstadt ausgeglichen.
    Bspw. könnten hierzu nicht verwendete Gelder im Budget des Referates für Arbeit und Wirtschaft herangezogen werden.

  3. Das Referat für Umwelt und Gesundheit (RGU) wird beauftragt, Vorschläge zu unterbreiten, wie die geringere Energieerzeugung aus Wasserkraft sowie der sich ergebende größere CO2-Footprint kompensiert werden können.

  4. Das RGU wird zudem beauftragt, schnellstmöglich im Rathaus eine Folgeveranstaltung zum „Runden Tisch Surfen“ vom 28.01.2020 einzuberufen. Dabei sollen die Eckpunkte finalisiert werden, unter denen für 2020 testweise die zusätzliche Bereitstellung einer ausreichenden Wassermenge für einen ganztägigen Surf-Betrieb an der Floßlände eingerichtet werden kann.

  5. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, den o. g. Testlauf intensiv zu begleiten und jegliche Auswirkungen zu monitoren und zu bewerten.

Begründung

München ist die Welthauptstadt des Flusssurfens! Die Eisbachwelle ist eine global bekannte Institution und wird regelmäßig prominent in Verbindung mit der „Marke München“ für Marketingmaßnahmen verwendet. Zudem beinhaltet die Sportart „Surfen“ – ebenso wie der Kanusport – deutlich mehr als nur körperliche Bewegung auf dem Wasser. Neben dem unbestreitbaren Gesundheitsaspekt sind ökologische und insbesondere soziale Aspekte unverkennbar.

In den letzten Jahren ist das Missverhältnis zwischen vorhandenen Wellen in der Stadt und interessierten SurfsportlerInnen größer geworden. Lange Wartezeiten sind die Folge, insbesondere an der Anfängerwelle an der Floßlände.

Seit Jahren bereits diskutieren IGSM, Stadtverwaltung, Politik und Stadtwerke darüber, wie die Konditionen an dieser Welle verbessert werden können. Nachdem die Welle, in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, stabilisiert werden konnte, liegt nunmehr ein Vorschlag der IGSM vor. Danach wäre die Welle nicht nur an den Nachmittagen, sondern über den gesamten Tag hinweg nutzbar. Dies würde erreicht werden, indem die für die Erzeugung der Welle notwendige Wassermenge ganztags bereitgestellt würde.

Während auch die Kanuten längere Wasserzeiten begrüßen würden, bedeutet eine solche Anpassung der Wassermenge, dass sie SWM weniger Ökostrom am nahen Wasserkraftwerk „Isarwerk 1“ erzeugen könnten. Berechnungen über die potentiellen Verluste belaufen sich auf € 21.000,- bis € 45.000,-. Zwar liegt auch seitens der SWM ein Konzept vor, wonach sowohl mehr Ökostrom hergestellt werden, als auch die Welle an der Floßlände länger laufen könnte. Dieser Vorschlag muss jedoch noch – gemeinsam mit den Umweltverbänden – auf die ökologischen Auswirkungen in den umliegenden Biotopen untersucht werden und kann daher nicht bereits dieses Jahr realisiert werden.

In Anbetracht des großen Mehrwerts, den das Flusssurfen sowohl die für Wertschöpfung in der Stadt als auch in sportsozialer Hinsicht hat, sollte die bevorstehende Wassersaison 2020 zum Anlass genommen werden, die Welle an der Floßlände derart mit Wasser zu versorgen, sodass ganztägig die Möglichkeit zum Surfen besteht.

Zunächst als einjähriger Testlauf vorgesehen, sollen während der Saison Daten, Erkenntnisse und Erfahrungen gesammelt werden, um in der Folge bewerten zu können, inwieweit – unter Beachtung aller Nutzer- und Interessengruppen – dieses Verfahren auch im Jahr 2021 Anwendungen finden kann.

gez.
Verena Dietl
Kathrin Abele
Christian Müller
Haimo Liebich
Cumali Naz
Julia Schönfeld-Knor
Isabella Fiorentino-Wall

Stadtratsmitglieder