Freistaat muss Hybridunterricht an Grundschulen verbessern

Aktualisiert am 19.10.2022

Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat fordert das Kultusministerium auf, endlich bessere technische Voraussetzungen für Hybrid- und Distanzunterricht an Grundschulen zu schaffen. In einem gemeinsamen Schreiben mit Elternvertretern schlägt sie vor, an allen Schulen zusätzliche IT-Fachkräfte zu installieren, einheitliche Standards für Hybridunterricht zu schaffen, eine umfassende Digital-Plattform zur Verfügung zu stellen und mehr digitale Arbeitsmaterialien anzubieten.

Noch immer gibt es keine eigenen IT-Administrator*innen an den staatlichen Grundschulen, die schnell unterstützen können, wenn die Technik hängt oder ausfällt. Lehrkräfte übernehmen diese Aufgabe in der Regel nebenher, was nicht mehr leistbar ist. Der Gemeinsame Elternbeirat der Grundschulen in München (GEB GS München) und SPD/Volt schlagen daher vor, künftig in jeder Grundschule eine IT-Fachkraft mit eigenem Stundenbudget gesetzlich einzurichten.

Auch am Videokonferenzsystem Visavid sind Verbesserungen nötig. Dieses wird MS Teams in München ablösen, kann aber derzeit nicht annähernd die gleichen Funktionen bieten. Daher werden Lehrkräfte mitunter parallel andere Plattformen nutzen müssen. Der Freistaat muss Visavid weiter anpassen oder den Kommunen Ressourcen für Lösungen wie MS Teams zur Verfügung stellen, sollte dies datenschutzrechtlich möglich sein.

Bei Hybridunterricht fehlen derzeit einheitliche Standards, unter welchen technischen Bedingungen dieser stattzufinden hat. Diese müssen zeitnah eingeführt werden. Gleichzeitig muss die vollständige Digitalisierung des Unterrichtsmaterials beschleunigt werden, damit jedes Kind an den Schulstunden teilnehmen kann, egal wo es sich gerade befindet.

Dazu sagt Lars Mentrup, IT-politischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion:

„Hat Minister Piazolo überhaupt ein Ohr für unsere Grundschulen? Der Digitalunterricht muss flutschen und darf nicht stottern! Mit dem Gemeinsamen Elternbeirat der Grundschulen Münchens sind wir uns einig: Wir brauchen dringend eine Entlastung für die Schulfamilie. Es ist ein Unding, dass das KuMi nach zwei Jahren immer noch nicht erkannt hat, dass wir eigene IT-Fachkräfte – an allen Schulen – brauchen, der Digitalunterricht mit einheitlichen Vorgaben und durchgehend digitalem Unterrichtsmaterial verbessert werden kann. Vor allem aber müssen der Schulfamilie auch funktionierende Werkzeuge an die Hand gegeben werden – und Visavid gehört Stand heute nicht dazu.“

Und Anke Sponer, Vorsitzende des GEB GS München, sagt:

„Die Krise als Chance begreifen! In den letzten zwei Pandemiejahren haben Lehrkräfte, Schülerinnen, Schüler und Eltern gemeinsam unglaublich viel geleistet, um Schule trotz der schwierigen Umstände möglich zu machen. Gemeinsam haben wir uns quasi digital neu erfunden. Verbessert werden muss aber die technische und personelle Unterstützung der Lehrkräfte, aber auch noch mehr Unterstützung für die Eltern ist angezeigt. Spätestens zum nächsten Winter müssen wir optimal digital aufgestellt sein – und zwar flächendeckend und nicht abhängig von den Möglichkeiten einzelner Schulen.“