Aktualisiert am 08.11.2024
Ein würdiger und lebendiger Erinnerungsort in Neuaubing
Stadt München saniert ehemaliges Zwangsarbeiterlager
Eine neue Zweigstelle des NS-Dokuzentrums mit Fokus auf Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus, die Kinder- und Jugendfarm, Ateliers und eine Kita: Die denkmalgeschützten früheren Zwangsarbeiterbaracken in der Ehrenbürgstraße in Neuaubing werden umfassend saniert. Das haben Kommunalausschuss und Kulturausschuss heute beschlossen.
Das Areal beherbergt eine der nur zwei in Deutschland vollständig erhaltenen Anlagen der einst mehr als 30000 NS-Zwangsarbeiterlager während des Zweiten Weltkriegs. Allein in München waren zwischen 150.000 und 200.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in mehr als 550 Lagern oder Sammelunterkünften untergebracht. An der Ehrenbürgstraße 9 sind acht Gebäude erhalten. Das Gelände hat sich im Lauf gewandelt und ist mittlerweile zu einem kreativen Ort für Kunstschaffende geworden.
Gleichzeitig war es immer Aufgabe, die Erinnerung an die Vergangenheit wach zu halten. Dies weiter zu verbinden und zu intensivieren war die Herausforderung des Wettbewerbs. Fast 33 Millionen Euro wird die Sanierung kosten. Neben den alten Baracken sollen auch die Freiräume neugestaltet werden. Hier liegt der Schwerpunkt ebenfalls auf Erinnerungskultur. Die Eröffnung der Dependance als Ausstellungs-, Vermittlungs- und Veranstaltungsort ist für Herbst 2026 geplant.
„Die Pläne für die Sanierung des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Neuaubing kommen jetzt einen entscheidenden Schritt voran. Wir modernisieren den historisch wichtigen Ort behutsam und bleiben gleichzeitig dem Konzept treu, Erinnerungskultur, Kinder- und Jugendarbeit und Kunst zu verbinden. So schaffen wir ein würdiges und lebendiges Areal, das Bedeutung weit über das Stadtviertel hinaus hat.”
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