Aktualisiert am 27.10.2022

Eine neue Willkommenskultur

Auf Augenhöhe: SPD/Volt lässt die Sozialbürgerhäuser in München umgestalten

Die Empfangsmitarbeiterinnen sitzen hinter dicken Scheiben, der Boden ist grau, überall lange Flure mit unbequemen Stühlen. Nur eine bunte Bank schafft einen kleinen Farbklecks. Nicht gerade einladend sei der Eingangsbereich, sagt Judith Krauss. Sie leitet seit zwei Jahren das Sozialbürgerhaus (SBH) Neuhausen-Moosach und führt heute die SPD-Stadtratsmitglieder Anne Hübner und Christian Köning durch ihre Räume.

Für einen Einzugsbereich mit 160.000 Menschen sind die 120 Beschäftigten hier zuständig. Sie beraten und untertützen in Notlagen und sie geben die freiwilligen Leistungen der Stadt aus an Menschen, die sich das teure Leben in der Stadt aus eigener Kraft nicht mehr leisten können.Die Sozialbürgerhäuser bieten eine Vielzahl sozialer Dienstleistungen aus einer Hand und nah am Wohnort der Menschen an. Aber nach außen hin wird dies kaum sichtbar, da hat sich am Charakter von Amtsgebäuden

Doch nicht nur das triste Äußere ist ein Problem. Auch um die Barrierefreiheit ist es nicht gut bestellt. Das kann Hedwig Maier, Sachbearbeiterin für freiwillige Leistungen hier in Moosach, bestätigen. Sie sitzt selbst im Rollstuhl, hat während der Corona.Pandemie Menschen über ihr Fenster im Erdgeschoss beraten. Gar nicht so leicht bei der Höhe der Fenster. Auch ist es  schwierig mit den Mitarbeitenden am Eingang zu kommunizieren, weil die Theke einfach zu hoch ist. Es fehlen Induktionsschleifen für Hörgeschädigte, Brailleschrift für Sehbehinderte. Weniger Stufen und Pflaster wünscht sich die engagierte Sachbearbeiterin.

Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat will diese Situation ändern: Denn wr in eine schwierige Lage gerät, braucht unkomplizierte Hilfe und keine zusätzlichen Hürden. Deshalb wollen wir die Einführung des von der SPD initiierten Bürgergelds in München nutzen und deutliche Verbesserungen für die Münchnerinnen und Münchner schaffen. Unsere Sozialbürgerhäuser sind die Visitenkarte unserer Stadt. Die Mitarbeitenden dort leisten hervorragende Arbeit, die Gebäude selbst aber sind oftmals nicht allzu einladend. Als Anlaufstellen für alle, die Hilfe benötigen, sollen die Sozialbürgerhäuser künftig einfacher und niedrigschwelliger zugänglich sein.

 

Eine große Chance bietet sich bei der Sanierung der Zentrale des Sozialreferats am Orleansplatz. Hier wird der Eingangsbereich für drei Millionen Euro umgestaltet. Mit Pflanzen und richtiger Beleuchtung, mit Sitzgelegenheiten und Kinderspielmöglichkeiten wirken er gleich viel einladender. Das soll als Vorbild für die weiteren Sozialbürgerhäuser dienen.

Am Ostbahnhof bietet sich SPD-Stadtrat Christian Köning ein ähnliches Bild wie in Moosach. Top-engagierte Mitarbeitende um Sozialbürgerhaus-Chefin Sibylle Steinhuber und Jobcenter-Leiter Christian Biller, aber wenig einladende Gänge. Auch ein Problem hier: die Beschriftung mit Symbolen, die sich keinem wirklich erschließen. „Wir wollen greifbar sein für die Kunden. Zwar sind wir bereits sehr bürgernah, aber die Menschen sollen auch das Gefühl haben. dass wir Partner, nicht nur Dienstleister sind“, sagt Biller. Im Dezember wird der Stadtrat über den Umbau beschließen. Die Mehrheit gilt als sicher.

SPD/Volt will nicht nur baulich eine bessere Willkommenskultur schaffen. Sie hat zudem Kultur- und Sprachmittler*innen beantragt, Außensprechstunden in den Alten- und Servicezentren, angepasste Öffnungszeiten und ein gut ausgebautes W-Lan die Akzeptanz der Einrichtungen erhöhen und den Zugang zu den umfangreichen städtischen Leistungen erleichtern. Damit wird die Münchner Sozialverwaltung den Bürger*innen auf Augenhöhe begegnen – ganz im Sinne des Bürgergelds: „Mit der Abschaffung von Hartz IV muss es zu mehr sozialer Sicherheit und Respekt für alle Münchner*innen kommen“, sagt Christian Köning.