Ganztagsbildung: Freistaat bremst, die Stadt baut aus

Aktualisiert am 19.10.2022

Das Modell Kooperativer Ganztag ist die zentrale Strategie der Landeshauptstadt, die Ganztagsversorgung weiter auszubauen und bietet Familien gleichzeitig besonders flexible Modelle.

Nun stoppt der Freistaat vorerst seine Unterstützung für einen weiteren Ausbau des Modells in München. Die SPD hat sich dafür eingesetzt, dass das Angebot dennoch erweitert wird. Mit Erfolg: Der Bildungsausschuss des Stadtrats hat heute den weiteren Ausbau der Kooperativen Ganztagsbildung zum Start des Schuljahres 2020/2021 beschlossen.

Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Stadträtin Julia Schönfeld-Knor:

„Die Stadt München war 2018 Pionierin beim Modell Kooperativer Ganztag, mittlerweile hat es sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Die Stadt übernimmt dabei – das muss man klar sagen – Verantwortung für den Freistaat, der beim Ausbau der Ganztagsplätze viel verspricht, aber bei der Umsetzung zögerlich ist.

Das zeigt sich leider auch jetzt wieder beim Ausbau: Auf die Pläne der Stadt, mehr Plätze zu schaffen und das Modell auf weitere Schulstandorte auszuweiten, antwortete die Staatsregierung ablehnend. Man wolle schon ausbauen, müsse aber zunächst andere Kommunen bedienen. Auf die Idee, dass man bei hoher Nachfrage auch gleich mehr Plätze in München und anderen Kommunen schafft, kommt man nicht. Trotz voller Kassen will sich die Staatsregierung damit bis zum nächsten Haushalt Zeit lassen. Es pressiert der CSU und den Freien Wählern halt offenbar nicht ganz so sehr beim Ausbau der Ganztagsbildung, wie sie immer tun.

Bei der SPD und der Stadt ist das anders. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass der Kooperative Ganztag trotzdem ausgebaut wird und die Stadt die Defizite auffängt. Denn es ist absolut wichtig, dass wir den Familien genügend Plätze in einer qualitätvollen Ganztagsbildung bieten können.“