Gegen Armut und Einsamkeit im Alter: Verdeckte Armut wirksam bekämpfen!

Aktualisiert am 21.09.2020

Antrag

Das Sozialreferat wird beauftragt, in einem Stadtviertel mit hoher Altersarmut eine Feldstudie durchzuführen, um herauszufinden, wie viele Seniorinnen und Senioren in unentdeckter Armut leben.
Ziel ist, herauszufinden, wie viele Münchnerinnen und Münchner im Rentenalter tatsächlich einen Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben, und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, damit diese gesetzlichen Ansprüche künftig flächendeckend wahrgenommen werden können.

Begründung

Niemand soll im Alter existenzielle materielle Armut erleiden! Es gibt Hinweise, dass bis zu zwei Drittel der Seniorinnen und Senioren mit Anspruch auf Grundsicherung diesen aus Unkenntnis oder Scham nicht wahrnehmen.
Fast 30 % der Münchnerinnen und Münchner über 65 Jahre gelten als armutsgefährdet, nur ein Fünftel dieser Menschen erhält Sozialleistungen zur Unterstützung. Den Ursachen, und auch der Frage, warum Frauen trotz im Schnitt deutlich niedrigerer Renten seltener Grundsicherung bekommen als Männer, soll in München im Rahmen einer Feldstudie (z.B. Befragung jedes älteren Haushaltes in einem ausgewählten Gebiet) nachgegangen werden.

Die Erkenntnisse sollen genutzt werden, um Zugangshürden zur Grundsicherung im Alter abzubauen und den Seniorinnen und Senioren ein besseres Altwerden zu ermöglichen. Niemand soll auf eine warme Heizung oder ein warmes Mittagessen verzichten müssen.

SPD/Volt-Fraktion
Anne Hübner
Christian Köning
Christian Müller
Roland Hefter
Cumali Naz
Christian Vorländer
Kathrin Abele
Nikolaus Gradl
Barbara Likus
Andreas Schuster