Gesamtkonzept Landshuter Allee – Mehr Ruhe, mehr Grün, mehr Lebensqualität

Aktualisiert am 17.07.2020

Antrag

Die Verwaltung wird aufgefordert als Alternative zur Tunnelplanung für die Landshuter Allee ein Gesamtkonzept für mehr Lärmschutz, Luftreinhaltung, Klimaschutz und Aufenthaltsqualität zu entwickeln und kurzfristig umzusetzen. Dabei sollen insbesondere folgende Bausteine berücksichtigt werden die auch schrittweise umgesetzt werden können:

• Lärmschutzwand an der Borstei im Bereich der Brücke über die Dachauer Straße
• Prüfung einer begehbaren Einhausung / Begrünung der Landshuter Allee zur Verringerung der Trennwirkung zwischen Platz der Freiheit und Heideckstraße
• Lärmschutz an bestehenden Gebäuden im Rahmen des Programms Wohnen am Ring
• Prüfung von Baulichen Lückenschlüssen oder Ergänzungen (vgl. Variante 1 Machbarkeitsstudie)
• Umverteilung des Öffentlichen Raums mit Verbesserung der Querungsmöglichkeiten im Bereich der Oberflächen des Bestand-Tunnels unter Einbeziehung der Ideen und Wünsche aus der Bürgerschaft
• Prüfung einer Einhausung / Begrünung der Tunnelausfahrt zur Donnersberger Brücke
• Lärmschutzbelag und Lärmschutzwände an der Donnersberger Brücke und Integration von kreativen Nutzungskonzepten für die Bereiche unter der Brücke.
• Mehr Klimaschutz und Luftfilterung durch Schutz und Ergänzung des Baumbestands und Begrünung der Fassaden und Lärmschutzbauteile
• Städtebauliches Sanierungsgebiet zur Begleitung der Umsetzung des Gesamtkonzepts

Die örtlichen Bezirksausschüsse sollen in die Planungen einbezogen werden.
Die Tunnelplanung soll gestoppt und der bisher erbrachte Bearbeitungsstand dem Stadtrat zur Kenntnis vorgestellt werden.

Begründung

Die Donnersberger Brücke und die Landshuter Allee sind eine der meistbefahrenen Straßen in Europa. Die Luftreinhaltungswerte gehören seit Jahren zu den schlechtesten in ganz Deutschland. Leider wurde bisher immer versäumt schnell umsetzbare und wirkende Maßnahmen umzusetzen (wie z.B. die Lärmschutzwand an der Borstei) und statt dessen als große Endlösung ein Tunnel als einziges Mittel von einer Mehrheit des damaligen Stadtrats vorangetrieben.
Der beim Beschluss 2015 vorgesehene Zeitplan ist schon lange überschritten und die ersten Zwischenergebnisse haben gezeigt, dass für den südlichen Abschnitt zwischen Nymphenburger Straße und Donnersberger Brücke bei der bisherigen Planung keine Verbesserung des Lärmschutzes erfolgt. Daher wurde eine noch größere Ausweitung des Projekts mit Einbeziehung der Donnersberger Brücke von der Mehrheit des Stadtrats 2018 bewilligt.

Eine Umsetzung der Baumaßnahmen wäre frühestens in 10 Jahren denkbar und würde eine mehrere Jahre dauernde Baustellenphase an dieser wichtigen Stelle des Verkehrssystems bedeuteten, deren Abwicklung nicht geregelt ist und mit Sicherheit mit deutlichen Belastungen der gesamten Nachbarschaft einhergehen würde.

Die vermutlich von den 530 Millionen aus 2015 deutlich gestiegenen Kosten sind sehr hoch für die ja stadtweit betrachtet nur sehr geringe Anzahl an Menschen die hier vom Lärm tatsächlich entlasten würden. In Anbetracht der aktuellen Haushaltslage ist es mehr als überfällig diese Planungen nun zu stoppen und als Alternative eine Mischung an kleinteiligen Maßnahmen umzusetzen, welches schneller, flexibler und kostengünstiger erfolgen kann.

Für Projekte im Bereich der Randbebauung der Landshuter Allee zur Verbesserung des Lärmschutzes durch vorgelagerte Laubengänge, Lückenschlüsse oder Fassadenelemente soll das bereits vorhandene Programme Wohnen am Ring aktiviert werden. Zur Begleitung des Prozesses und zur Akquirierung von Fördermitteln soll die Ausweisung als Städtebauliches Sanierungsgebiet geprüft werden.

Die BürgerInnen von Neuhausen-Nymphenburg haben sich in den letzten zwei Bürgerversammlungen auch gegen einen neuen verlängerten Tunnel und für einen Einsatz der Haushaltsmittel für die Verkehrswende und den Ausbau den ÖPNV ausgesprochen.
Aus der Bürgerschaft wurden auch aktuelle interessante Ideen eingebracht den Raum über dem bestehenden Tunnel oder einer möglichen Einhausung grüner und menschengerechter zu gestalten. Diese sollen in die Überlegungen mit einbezogen werden.

gez.

Simone Burger
Christian Müller
Anne Hübner
Nikolaus Gradl
Andreas Schuster
Kathrin Abele

Fraktion SPD/Volt

Anna Hanusch
Florian Roth
Paul Bickelbacher
Mona Fuchs
Gudrun Lux
Flo Schönemann
Bille Stöhr

Fraktion Die Grünen-Rosa Liste