Kinder im Stadtbild sichtbar machen
Aktualisiert am 12.09.2022
Antrag
Die Verwaltung wird gebeten, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um Kinder als Teil der Stadtgesellschaft im öffentlichen Raum – insbesondere auf Gehwegen – sichtbar zu machen. Vor Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, Spielorten und dergleichen soll den Kindern selbst die Möglichkeit gegeben werden, den öffentlichen Grund vor der jeweiligen Einrichtung zu gestalten, beispielsweise durch die dauerhafte Gestaltung der Bodenplatten auf dem Gehweg mit Bildern, Botschaften oder Hüpfspielen. Die städtischen Einrichtungen sollen mit gutem Beispiel vorangehen und eine Gestaltung durch die Kinder ermöglichen, sobald die Rahmenbedingungen hierfür geschaffen sind.
Auch auf Spielplätzen soll künftig immer darauf geachtet werden, dass Spielgeräte, Böden und Wände auch von und mit Kindern farblich gestaltet/bemalt werden.
Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit auch städtischerseits weitere Gestaltungen, wie etwa kleine Rätsel- oder Geschichtenpfade oder andere Mitmachaktionen in den Stadtvierteln oder Grünflächen eingerichtet werden können. Modell könnte hierbei das Berliner Projekt „Ich bin die Stadt“(1) sein.
Begründung
Kinder sind Teil dieser Stadt und ihnen gehört die Zukunft dieser Stadt. Dennoch ist der öffentliche Raum in seiner Gestaltung häufig an den Bedürfnissen und Vorstellungen der Erwachsenen ausgerichtet. Wie der Bayerische Jugendring festgestellt hat, ist jedoch „die gleichberechtigte Teilhabe am Leben im öffentlichen Raum […] für Kinder und Jugendliche eine elementare Bedingung für gelingende Alltagsbildung und erfolgreiche Integration in das Gemeinwesen.“ (2)
Um Kinder im öffentlichen Raum zum Spielen einzuladen und ihre Teilhabe sichtbar zu machen, sollten daher typische Aufenthaltsorte von Kindern genutzt werden. Die Gestaltung von Geh- und Aufenthaltsflächen vor Kitas, Spielorten und Schulen stellt hier einen niederschwelligen, sicheren und schnell umsetzbaren ersten Schritt dar.
Kinder lernen so, dass sie im öffentlichen Raum willkommen und sichtbar sind. Sie trauen sich, den öffentlichen Raum zu erobern und es werden Begegnungsstätten geschaffen. Gleichzeitig entsteht ein Ort für Diskurs und Dialog und Erwachsene können auf die Bedürfnisse der Kinder aufmerksam gemacht werden.
gez.
Lena Odell
Barbara Likus
Andreas Schuster
Christian Vorländer
Micky Wenngatz
Cumali Naz
Dr. Julia Schmitt-Thiel
Anne Hübner
Kathrin Abele
Lars Mentrup
Stadtratsmitglieder
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