Kitas in den Blick nehmen! Dringlichkeitsantrag zur Behandlung in der Vollversammlung am 23.02.22

Aktualisiert am 19.05.2022

Antrag

Das Referat für Bildung und Sport wird gebeten, die aktuelle Situation in den Münchner Kindertageseinrichtungen insbesondere angesichts immer neuer Corona-Vorgaben der Staatsregierung darzustellen und ggf. kurzfristige Entlastungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Der Freistaat ist aufzufordern, den Kommunen dringend finanzielle Mittel für zusätzliches Personal zur Bewältigung der anfallenden administrativen Zusatzaufgaben zur Verfügung zu stellen.

Begründung

In den vergangenen Wochen hat der Freistaat trotz der tobenden Omikron-Welle in vielen Bereichen Hygieneschutzmaßnahmen gelockert. Im Bereich der Kindertagesbetreuung jedoch sind Beschäftigte ebenso wie Familien seit Monaten weit über der Belastungsgrenze. Die einzige Entlastung, die Veränderung der Quarantäneregeln, bringt keine Erleichterung in dem Sinne, sondern erhöht das Ansteckungsrisiko der Kinder und Beschäftigten in den Einrichtungen.

Die Gewerkschaft ver.di warnt aktuell, dass (sich ständig verändernden) Corona-Regeln die Kita-Mitarbeiter*innen überlasten und ein normaler Betrieb kaum noch möglich sei. Die Beschäftigten seien „am Ende ihrer Kräfte und die frühkindliche Bildung bleibe auf der Strecke. Hygienemaßnahmen, Schutz vor Ansteckung und Personalmangel machten eine kindgerechte Förderung kaum noch möglich.“ Hinzukommt, dass die Beschäftigten im Bereich der Kinderbetreuung persönlich von Anfang an ein besonders hohes Ansteckungsrisiko hatten und auch die durch die Pandemie auftretenden Probleme bei den betreuten Kindern mit abfangen müssen.

Auch Familien sind seit Beginn der Pandemie in einer dauerhaften Belastungsprobe. Sie müssen sich auf immer neue Regeln einstellen, Beruf und Familie unter einen Hut bringen, Kinder während Gruppenschließungen oder Quarantäne oft spontan zu Hause betreuen und bei alldem in Kauf nehmen, dass für die unter 5-Jährigen aufgrund der noch fehlenden Zulassung eines Impfstoffs auch das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus um ein Vielfaches höher ist als bei der impffähigen Bevölkerung.

Die Landeshauptstadt München muss und möchte allen Münchner Kindern eine bestmögliche Betreuung zur Verfügung stellen, doch die Belastung der vergangenen zwei Jahre hat die Personalsituation um ein Vielfaches verstärkt. Daher muss der Freistaat nachdrücklich aufgefordert werden, endlich die Bildungs- und Familienpolitik zu einem Fokus seiner Coronapolitik zu machen. Es braucht Unterstützung der Kommunen bei der Sicherstellung einer ausreichenden personellen Ausstattung, zusätzliche Bildungs- und Sozialunterstützung für Kinder und Jugendliche, Boni für die Beschäftigen und vieles mehr.

gez.
Lena Odell
Christian Müller
Julia Schönfeld-Knor
Barbara Likus
Fraktion SPD/Volt

Sebastian Weisenburger
Sofie Langmeier
Anja Berger
Dr. Hannah Gerstenkorn
Nimet Gökmenoğlu
Marion Lüttig
Clara Nitsche
Fraktion Die Grünen – Rosa Liste