Migration – ein starker Motor für die Stadt: Busfahrer*innen
Aktualisiert am 02.04.2024
Antrag
Um dem Fachkräftemangel im Bereich von Berufskraftfahrer*innen zu begegnen, wird
- die MVG beauftragt zu prüfen, wie sie den Erwerb des Führerscheins Klasse B in ihre Ausbildung für Busfahrer*innen und/oder entsprechende Vorqualifizierungsmaßnahmen integrieren kann,
- das RAW in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und der MVG beauftragt, das bestehende erfolgreiche Qualifizierungsprojekt „Berufswunsch Bus-/U-Bahn-Fahrer*in München?“ auszubauen. Insbesondere geht es hier um die Öffnung der Zielgruppe für Menschen, die sich bereits in Arbeit befinden. Weiterhin soll es die Möglichkeit geben, berufsbegleitend an der Qualifizierung teilzunehmen,
- das RAW parallel beauftragt, analog zum aktuellen MBQ-Projekt „Gewinnung von Berufskraftfahrern aus dem Ausland“ ein Projekt zur Akquise, Matching und Qualifizierung von Fahrer*innen im Inland vorzubereiten. Das Projekt soll sich vordringlich – aber nicht ausschließlich – an Migrant*innen und speziell Geflüchtete wenden und in enger Zusammenarbeit mit der MVG, migrantischen Vertretungen und den Trägern der Geflüchtetenunterkünfte im Raum München erarbeitet werden.
Ziel soll es sein, den bisher ungedeckten Bedarf an Busfahrer*innen bei der MVG aber auch anderen privaten Verkehrsunternehmen, die den Münchner ÖPNV bedienen, kurz- bis mittelfristig zu bedienen. Dafür sollen die Ausbildungsmodelle flexibilisiert und auf die besondere Situation Geflüchteter angepasst werden.
Weiterhin soll es einen regelmäßigen und direkten Austausch zwischen der MVG und der ehrenamtlichen und professionellen Bildungs- und Arbeitsmarktberatungen für Geflüchtete geben.
Begründung:
Migration ist ein starker Motor für die Stadt und Busfahrer*innen sind der Motor für die Verkehrswende.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft begegnet sehr aktiv dem aktuellen Fachkräftemangel im In- und Ausland. Dennoch bestehen Hürden, an denen interessierte Bewerber*innen mit Fluchthintergrund bei der MVG scheitern. Dazu zählen eine unzureichende Vorbereitung auf die notwendigen berufsbezogenen Sprachkenntnisse oder die Anerkennung der ausländischen Führerscheine, bzw. die Kosten für den Erwerb des Führerscheins Klasse B in Europa, der Voraussetzung für den Erwerb des Busführerscheins ist.
Viele der interessierten Bewerber*innen arbeiten bereits in teils prekären Arbeitsverhältnissen, interessieren sich für die MVG als städtische Arbeitgeberin, haben aber keinen Zugang zu den notwendigen Qualifizierungsprojekten oder können aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit nicht an den Kursen teilnehmen.
Deshalb sollen die bestehenden Ausbildungsmodelle bzw. Qualifizierungsprojekte flexibilisiert und auf die besondere Situation Geflüchteter angepasst werden. Bei den Eingangsvoraussetzungen soll die notwendige Hilfestellung bei der Bewältigung dieser Hürden geleistet werden.
Auch neue Projekte sind vorstellbar: Um dem Fachkräftemangel im Bereich von Berufskraftfahrer*innen zu begegnen, hat das RAW ein Programm zur Gewinnung von Fachkräften im Ausland aufgesetzt. Bei diesem werden akquirierte Bewerber*innen direkt durch die Unternehmen eingestellt und für Qualifizierungsmaßnahmen von den Firmen für einen begrenzten Zeitraum bezahlt freigestellt. Sie erhalten dann über das Programm eine Vorqualifizierung (Führerschein, berufsbezogene Sprachkenntnisse, etc.). Anschließend durchlaufen sie den normalen firmeninternen Ausbildungsprozess im Unternehmen. Dies kann analog auf die Busfahrer*innenakquise im Inland angewendet werden und hätte den Vorteil, dass Menschen, die sich bereits in Arbeit befinden, direkt aus dieser in ein neues Arbeitsverhältnis wechseln können.
Fraktion Die Grünen – Rosa Liste
Dominik Krause
Clara Nitsche
Mona Fuchs
Sebastian Weisenburger
Gudrun Lux
Christian Smolka
Anja Berger
Beppo Brem
Ursula Harper
Sofie Langmeier
Andreas Voßeler
SPD/Volt-Fraktion
Simone Burger
Felix Sproll
Klaus Peter Rupp
Dr. Julia Schmitt-Thiel
Christian Vorländer
Nikolaus Gradl
Andreas Schuster
Mitglieder des Stadtrates
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