Moderne Bestattungskultur in einer weltoffenen Stadt I Umgang mit Trauer und Trost

Aktualisiert am 30.11.2018

Antrag

Die Städtischen Friedhöfe haben ein gutes Angebot zum Thema Trauer und Trost.
Damit dies so bleibt, muss es ständig weiterentwickelt werden. Die Stadtverwaltung wird deshalb beauftragt, den Themenkomplex Trost und Trauerarbeit zeitgemäß und interkulturell weiterzuentwickeln und Vorschläge aufzuzeigen, wie die Strukturen und Angebote unserer Städtischen Friedhöfe überarbeitet und modernisiert werden können. Hierzu soll durchaus mit anderen Städten und Gemeinden (zum Beispiel Karlsruhe), aber insgesamt auch mit lokalen und überregionalen ExpertInnen und BranchenkennerInnen aus den Bereichen Bestattung, Grabsteingestaltung und Friedhofsarchitektur zusammengearbeitet werden.
VertreterInnen aus Stadtgesellschaft und Politik sollen einbezogen werden.

Begründung

Der Abschied von einem geliebten Menschen ist einer der schwierigsten Momente im Leben und
bedeutet Traurigkeit und Schmerz für die hinterbliebenen Menschen.
Umso wichtiger ist in solch schwieriger Zeit die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Münchner Friedhöfe und der Friedhofsverwaltung. Seit Jahren wird hier wertvolle Arbeit geleistet –
sei es bei der Betreuung und Beratung von Angehörigen, bei der Ausrichtung von Trauerfeiern oder
durch die pietätvolle Gestaltung des letzten gemeinsamen Weges.
Der Tod als Bestandteil des Lebens findet jedoch im gesellschaftlichen Kontext kaum Beachtung. In
unserer immer schnelllebigeren Zeit wird Trauer, unabhängig von Alter oder kulturellem Hintergrund,
oftmals nur im Privaten bewältigt.

Die Münchner Bestattungskultur umfasst in diesem Bereich bislang mehrheitlich traditionelle
Angebote. Daher sollen im Rahmen einer Gesamtkonzeption aktuelle Städtische Stärken betont und
Verbesserungspotentiale erarbeitet werden.
Sehr eindrucksvolle Beispiele, wie einen Trauerpfad und einen Spielplatz, der die Traurigkeit von
Kindern nach dem „Gehen“ von Bezugspersonen aufgreift, wurden beispielsweise auf dem
Hauptfriedhof in Karlsruhe realisiert.
Zudem soll die Möglichkeit des Angebots von Beratungs- und Gruppengesprächen für alle
Altersgruppen der Stadtgesellschaft diskutiert werden. Auch diese können ein Mittel sein, einen
Umgang mit Trauer zu finden, Leiden zu verringern und damit letztendlich irgendwann Trost zu
finden.

gez.
Kathrin Abele
Simone Burger
Birgit Volk
Haimo Liebich
Julia Schönfeld-Knor
Gerhard Mayer

Stadtratsmitglieder