Moderne Bestattungskultur in einer weltoffenen Stadt VII Endlich die Sargpflicht auf den Münchner Friedhöfen aufheben
Aktualisiert am 30.11.2018
Antrag
Der Oberbürgermeister wird gebeten, sich sowohl auf direktem Wege bei der Bayerischen Staatsregierung als auch über die Gremien des Bayerischen Städtetags für eine Abschaffung der Sargpflicht in Bayern einzusetzen.
Begründung
In 13 Bundesländern ist die Sargpflicht bereits abgeschafft. Lediglich Sachsen, Sachsen-Anhalt und auch Bayern beharren darauf, für jegliche Art von Beerdigung, also bspw. auch für eine Einäscherung mit Urnenbestattung, einen Sarg vorzuschreiben.
Dabei sind es nicht hygienische Gründe, die ein Festhalten an der Verwendung von Särgen vorschreiben. Insbesondere gegen eine Bestattung im Leinentuch, wie es bspw. bei muslimischen Zeremonien üblich ist, gäbe es nach Aussagen des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit keine Einwände. Ebenso haben sich in der Vergangenheit bereits Vertreter der evangelischen sowie der katholischen Kirche für eine Aufhebung der Sargpflicht ausgesprochen.
Dennoch fanden vergleichbare frühere Initiativen im Bayerischen Landtag keine Mehrheiten, da seitens der CSU regelmäßig auf die gewachsene Bestattungskultur als Teil der christlichen Tradition Bayerns verwiesen wurde.
Mit den Freien Wählern ist eine Partei in die Bayerische Staatsregierung eingetreten, die mehrfach für die Abschaffung der Sargpflicht eingetreten ist.
Daher sollte ein neuerlicher Versuch unternommen werden, das Thema auf Landesebene zu platzieren und somit die Debatte im Sinne einer aufgeschlossenen und integrativen Gesellschaft anzustoßen.
gez.
Kathrin Abele
Simone Burger
Birgit Volk
Haimo Liebich
Julia Schönfeld-Knor
Gerhard Mayer
Cumali Naz
Klaus Peter Rupp
Stadtratsmitglieder