Aktualisiert am 28.05.2025

Barbara Likus Lebensretterstadt

München wird Lebensretter-Stadt

Neu gegründetes Aktionsbündnis sensibilisiert für Laienreanimation

Wie geht man damit um, wenn jemand auf der Straße zusammenbricht? Was ist der korrekte Rhythmus für die Herzdruckmassage? Wie lange dauert es, bis der Rettungsdienst kommt? Mit dem neuen Aktionsbündnis „Lebensretter-Stadt München“ will die Landeshauptstadt München in Schulen und Betrieben mit Öffentlichkeitsarbeit und Trainings zur Wiederbelebung aufklären.

Die größte Gefahr bei einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch ist das Zögern. Lediglich zehn Prozent der jährlich 120.000 Betroffenen überleben einen solchen Notfall – eine Quote, die durch schnelle und einfache Maßnahmen verdreifacht werden kann. Allerdings erfolgt diese Hilfe in der Regel zu spät oder gar nicht. Nur bei der Hälfte dieser Fälle beginnt jemand mit der Reanimation.

In der heutigen Sitzung des Gesundheitsausschusses stellt die Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek deshalb das Konzept der „Lebensretter-Stadt München“ vor. Die SPD-Fraktion hatte die Stadtverwaltung letztes Jahr beauftragt, die breite Bekanntheit der Laienreanimation in München zu verbessern – mit dem Ziel, akute Herz-Kreislauf-Stillstände im Stadtgebiet schneller und besser zu versorgen.

So ist beispielsweise die Beatmung weniger wichtig als gemeinhin angenommen. Für die akute Reanimation ist eine kontinuierliche Herzdruckmassage essenziell. Ungeübte Personen schaffen es oft nicht, in einem hilfreichen Maß zu beatmen – wegen fehlender Erfahrung oder hygienebedingter Zurückhaltung. Wenn darunter der Rhythmus der Herzdruckmassage leidet, kann das der Reanimation mehr schaden als nützen.

Das Gesundheitsreferat arbeitet im Rahmen des Aktionsbündnisses mit verschiedenen Akteuren zusammen: Schulen bauen spielerische und unkomplizierte Trainings in den Alltag ein. Die Deutsche Bahn und die Münchner Verkehrsgesellschaft verbessern die Übersicht der vorhandenen Defibrillatoren. Die Björn Steiger Stiftung bietet Lehr- und Bildungsmaterial an.

Dass Bildungsmaßnahmen einen großen Unterschied machen können, zeigt sich an Beispielen in anderen Ländern: Dänemark hat die Reanimationsquote innerhalb von 20 Jahren von 20 auf über 60 Prozent erhöht – durch Wiederbelebungsunterricht in den Schulen.

Barbara Likus„Die Münchnerinnen und Münchner sind hilfsbereite Leute. Unser Aktionsbündnis befähigt sie, unsere Rettungsdienste in den entscheidenden ersten Minuten zu unterstützen. Wir vermitteln das nötige Fachwissen, öffnen den Raum, richtiges Verhalten einzuüben und bestärken so den zutiefst menschlichen Reflex unmittelbare Not zu lindern.“

Barbara Likus, Stv. Sprecherin im Gesundheitsausschuss

Die SPD-Stadtratsfraktion im Münchner Rathaus hat ihren Kurs klar gesetzt: Für ein soziales München, in dem alle gut leben, das verlässlich funktioniert, sicher ist. Wir machen Politik, die klug soziale, ökologische, wirtschaftliche und finanzielle Aspekte miteinander denkt. Wir gehen nicht den bequemen, sondern den zukunftsfähigen Weg.