Alkoholverbot am Hauptbahnhof wird verlängert

Aktualisiert am 19.10.2022

Weniger Kriminalität, weniger Beschwerden von Anwohner/innen und Passant/innen: Das ganztägige Alkoholverbot am Münchner Hauptbahnhof hat sich aus Sicht von Polizei und Kreisverwaltungsreferat bewährt. Die Rathauskoalition wird die Verordnung, die zum 20. Januar 2021 ausläuft, daher auf zwei Jahre befristet fortführen. Den Beschluss wird der Kreisverwaltungsausschuss in seiner Sitzung am 15.12.20 fassen. Wichtig ist SPD/Volt, dass die vom Verbot betroffenen Menschen weiter professionelle Hilfe und einen Treffpunkt im Begegnungszentrum D3 finden.

Der Hauptbahnhof ist die Visitenkarte der Stadt München. Dort sollen sich Reisende genauso sicher fühlen wie die Münchnerinnen und Münchner. Dennoch kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten zwischen Passant*innen und Alkoholisierten sowie Körperverletzungen. Die Zahl der Straftaten war sehr hoch. Um die Kriminalität zu senken und das Sicherheitsgefühl zu erhöhen, hat der Stadtrat 2017 ein nächtliches und im August 2019 dann ein ganztägiges Alkoholverbot beschlossen.

Nach Einführung des Alkoholverbots nahm die Kriminalität kontinuierlich ab. Davor geschahen laut Polizei knapp die Hälfte aller Rohheitsdelikte unter Alkoholeinfluss, diese Zahl konnte um fast 30 Prozent gesenkt werden. Dennoch ist die Quote noch immer höher als im restlichen Stadtgebiet. Es besteht also weiter Handlungsbedarf.

SPD/Volt schließt sich der Bewertung von Polizei und KVR an: Das Alkoholverbot am Hauptbahnhof hat sich bewährt und sollte daher fortgeführt werden. Wichtig dabei ist aber, dass diese sicherheitspolitische Maßnahme durch Sozialarbeit flankiert wird.

Auf Initiative der SPD wurde das Begegnungszentrum D3 an der Dachauer Straße für Menschen mit Alkoholproblemen eröffnet. Sie finden dort einen Aufenthalts- und Begegnungsort, an dem sie auch Alkohol (außer Spirituosen) konsumieren dürfen, Möglichkeiten zum Duschen und Wäschewaschen finden sowie soziale Kontakte pflegen und aufbauen können. Auch gibt es eine sozialpädagogische Betreuung.

Dazu sagt Christian Vorländer, Sprecher der SPD/Volt-Fraktion im Kreisverwaltungsausschuss:

„Als SPD/Volt-Fraktion wollen wir Verbote nur aussprechen, wenn sie wirklich sinnvoll sind. In diesem Fall zeigt der Rückgang der Kriminalität, dass sich die Regelung bewährt hat: Der Hauptbahnhof ist zu einem sichereren Ort geworden. Sicherheitspolitik aber funktioniert nur in Kombination mit Sozialpolitik. Die Trinkerstube an der Dachauer Straße leistet hervorragende Hilfe für Alkoholabhängige.“