Finanzielle Hilfe für Künstlerinnen und Künstler

Aktualisiert am 19.10.2022

Künstlerinnen und Künstler brauchen in der Corona-Krise unsere Hilfe. Von der Stadt erhalten sie jetzt zumindest einen Teil der Gage für ausgefallene Veranstaltungen zurück, und zwar anteilig dem im Künstlervertrag vereinbarten Deal. Das hat der Kulturausschuss des Stadtrats auf Initiative der SPD/Volt-Fraktion am Donnerstag beschlossen. Dass diese Initiative nicht ausreicht, ist der Rathauskoalition bewusst. Sie fordert daher von Bund und Freistaat, Soloselbständige endlich angemessen für die durch die Corona-Pandemie verursachten Verdienstausfälle zu entschädigen.

Freischaffende Künstlerinnen und Künstler leiden ganz besonders unter der Corona-Krise. Seit einem dreiviertel Jahr schon können sie nicht auftreten, kleinere Veranstaltungen im Sommer mit viel Abstand einmal ausgenommen. Ihnen fehlen nicht nur Konzerte und Shows vor Publikum, sondern sie verdienen auch kein Geld. Lange Zeit sind sie durch jedes Raster gefallen. Staatliche Hilfe gab es für den Lebensunterhalt anfangs nur in Form von Hartz IV, langsam flossen auch andere Mittel. Und auch das lediglich in geringem Ausmaß, und immer noch so, dass viele Musiker*innen davon nicht profitieren. Auch die November- und Dezember-Hilfe greift bei vielen nicht.

Auf Initiative der SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat werden die Künstlerinnen und Künstler nun zumindest ein wenig entschädigt. Sie erhalten anteilig Geld für abgesagte Veranstaltungen, die in von der Stadt betriebenen oder unterstützten Spielstätten stattgefunden hätten. Und zwar immer dann, wenn Tickets gespendet oder nicht zurückgegeben wurden.

Allein bei München-Ticket wurden Tickets im Wert von über 160.000 Euro gespendet. Dazu kommt noch eine große Anzahl an Eintrittskarten, die nicht zurückgegeben wurden und verfallen. Die Tickets werden mit dem Veranstalter so abgerechnet, als ob die Veranstaltung stattgefunden hätte. Die Künstler*innen erhalten leider oft nicht den im Vertrag vereinbarten Anteil.

Dazu sagt SPD-Stadtrat Roland Hefter:

„Dass es leider Fälle gibt, in denen nicht einmal der vereinbarte Anteil der gespendeten und nicht zurückgegebenen Tickets beim Künstler landet, ist gegenüber Spendern und auch dem Künstler nicht zu tolerieren. Ich danke der Stadt München, dass sie sich für Gerechtigkeit, Solidarität und Wertschätzung der Künstler und der Spender einsetzt. Und ich hoffe, dass von diesem Antrag ein Zeichen von München aus an andere Städte geht, damit die Problematik offen angesprochen wird.“