Frühere Heimkinder erhalten Soforthilfe

Aktualisiert am 19.10.2022

Soforthilfen für Betroffene, die Einrichtung einer Anlaufstelle und eines Betroffenenbeirats sowie die Ausweitung des Untersuchungszeitraum für die wissenschaftliche Aufarbeitung bis in die Gegenwart: Das empfiehlt die Expert*innenkommission zur Aufarbeitung der Geschehnisse in den Heimen, Pflege- und Adoptivfamilien, die der Münchner Stadtrat auf Initiative der SPD/Volt-Fraktion berufen hat.

Die ersten Empfehlungen legt die Kommission am Dienstag, 3. Mai, im Kinder- und Jugendhilfeausschuss (KJHA) vor. Das unabhängige Gremium mit 14 Mitgliedern unter dem Vorsitz von Ignaz Raab, Experte aus dem Bereich der Kriminologie mit Expertise für Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, hat im November 2021 seine Arbeit aufgenommen. Ziel der Untersuchung ist die Aufarbeitung der Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Heimen, Pflege- und Adoptivfamilien von 1945 bis 1999. Eine der wichtigsten Aufgaben aber ist, sich mit Entschädigungszahlungen an Betroffene zu befassen. Sie sollen nun erste finanzielle Soforthilfen in Höhe von 800.000 Euro ausbezahlt bekommen.

Dazu sagt Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion:

„Wir müssen die Betroffenen schnell entschädigen. Vor allem diejenigen, die sich in einem schlechten gesundheitlichen Zustand befinden, brauchen unsere Hilfe jetzt. Damit aber ist es nicht getan. Wir müssen den Aufarbeitungsprozess weiter intensivieren und bis zur Gegenwart ausweiten. Das sind wir den Menschen schuldig, die als Kinder und Jugendliche Schreckliches erleben mussten. Neben Geld brauchen sie Mitsprache und Unterstützung. Das gewährleisten wir mit der Anlaufstelle und dem Betroffenenbeirat.“

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