Für Schule und Kita: die SPD-Initiative „Bildung geht durch den Magen“

Aktualisiert am 19.10.2022

Frisches, gesundes Essen, mehr gemeinsame Mahlzeiten, bessere Mensen und Unterricht zur guten Ernährung – mit einem Paket an Ideen will die SPD im Rathaus die Versorgung für Münchens Kinder und Jugendliche an Schulen und Kitas weiter verbessern. Dazu stellte die SPD-Stadtratsfraktion heute ein Antragspaket.

Es umfasst acht Initiativen:

  • Mehr frisch kochen: Die Mittagsverpflegung an städtischen Bildungseinrichtungen soll besser werden – indem mehr frisch vor Ort gekocht wird.
  • Mensa als Wohlfühlort: Die Mensen in den Schulen sollen so gestaltet werden, dass man sich dort gerne aufhält – ganztagsgerechter. Beispielsweise könnte das Essen in Buffetform angeboten werden, um Selbstverantwortung zu schulen, sowie Wartezeit und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Außerdem sollen Mensen wohnlicher gestaltet sein, damit sie zum Treffen und Verweilen einladen.
  • Gute Mensa-Konzepte belohnen: In den Ausschreibungen für den Betrieb der Mensen sollen neue Qualitätskriterien für die Verpflegung, aber auch die Aufenthaltsqualität aufgenommen werden. Anbieter, die hier hohe Standards erfüllen, könnten mit einem niedrigeren Pachtzins in die Lage versetzt werden, dass Essen dennoch zu sozial verträglichen Preisen anzubieten.
  • Mehr Kochwägen: Ein Kochwagen hat ein Kochfeld und Schubladen, in denen die wichtigsten Kochutensilien verstaut sind – er ist quasi eine mobile, kleine Küche. Die Stadt hat zehn davon bereits zum Verleih für Schulen, diese können dann entscheiden, ob eine Eigenanschaffung aus dem Schulbudget lohnt. Die SPD ist überzeugt: Ernährungsbildung ist wichtig! Deshalb soll es ein zentrales Budget für Kochwägen geben, damit Schulen sie nicht im Budget gegen anderes abwägen müssen.
  • Ernährungsbildung als Wahlfach: Das Referat für Bildung und Sport soll prüfen, wie das angeboten werden könnte. Es könnte vielfältige Themen rund um eine gesunde Ernährung vermitteln, von Erzeugung und Einkauf über die Zubereitung bis hin zu übergeordneten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten.
  • Mehr gemeinsame Mahlzeiten im Kindergarten: In Krippen wird etwa gemeinsam gefrühstückt oder gebrotzeitelt – mit vielen Vorteilen vom Gruppengefühl über die Entlastung der Eltern bis hin zu einer guten Ernährung. Die zusätzlichen Mahlzeiten im Kindergarten sollen mindestens eine Komponente Obst oder Gemüse beinhalten.
  • Frisches Obst und Gemüse in der Kita: Die Stadt soll sicherstellen, dass alle Kinder in den städtischen Kitas täglich damit versorgt werden. Für alle städtischen Kitas sollen zentral geschnittenes Obst und Gemüse bereitgestellt werden.
  • Versorgungsberatung für nicht-städtische Kitas: Auch Kinder in nicht-städtischen Kindertageseinrichtungen sollen gut mit frischem Obst und Gemüse versorgt sein. Dazu gibt es auch Projekte, etwa das EU-Schulprogramm – doch nicht allen sind diese bekannt. Die Stadt soll deshalb Beratung zur Versorgung anbieten.

Dazu sagt SPD-Stadträtin Julia Schönfeld-Knor, bildungspolitische Sprecherin:

„Wir wollen die Versorgung in den Schulen und Kitas noch besser machen. Bildung geht durch den Magen – nicht nur, weil es sich satt einfach besser lernt, sondern weil das Thema Ernährung ganz viele Bereiche betrifft. Es geht um gutes, frisches Essen, aber auch um gemeinsame Mahlzeiten und Mensen, in denen man sich wohlfühlt. Es geht darum, dass Kindern nicht nur von guter Ernährung erzählt wird, sondern dass diese in den Bildungseinrichtungen auch gelebt wird. Mit unserem Antragspaket wollen wir beispielsweise für mehr frisches Obst und Gemüse in der Kita sorgen und gute Mensa-Konzepte fördern. Mehr frisch vor Ort kochen – das ist ein Ziel, aber eine gute Mensa macht noch mehr aus. Sie soll ganztagsgerecht sein, also zum Treffen und Verweilen einladen.“

SPD-Stadträtin Kathrin Abele, gesundheitspolitische Sprecherin, sagt:

„Wir wollen Unterricht zur guten Ernährung fördern – dazu könnte zum Beispiel ein Wahlfach angeboten werden. Das Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise ist heute gerade auch bei Kindern und Jugendlichen groß, das Interesse an Wissen zu Herkunft, Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln entsprechend ebenso. Kochwägen bieten eine Möglichkeit, praktische Ernährungsbildung ganz flexibel im Unterricht einzubauen, deshalb wollen wir diese für die Schulen finanzieren. Mehr gemeinsame Mahlzeiten im Kindergarten sind uns ebenso ein Anliegen, denn das macht nicht nur satt, sondern stärkt auch die Gruppe und entlastet die Eltern. Gesundes, gemeinsames Essen macht Schule und Kita nicht nur angenehmer, sondern ist auch wertvoller Bildungsinhalt und fördert das soziale Miteinander.“

Die entsprechenden Anträge finden Sie hier:

Bildung geht durch den Magen I – Mehr frisch kochen!

Bildung geht durch den Magen II – Umwandlung von Mensen in Wohlfühlorte

Bildung geht durch den Magen III – Änderungen bei Ausschreibungen

Bildung geht durch den Magen IV – Ernährungsbildung praktisch umgesetzt

Bildung geht durch den Magen V – Ernährungsbildung als Wahlfach anbieten

Bildung geht durch den Magen VI – Zusätzliche gemeinsame Mahlzeiten auch in Kindergärten

Bildung geht durch den Magen VII – Frisches Obst und Gemüse an städtischen Kindertageseinrichtungen

Bildung geht durch den Magen VIII – Versorgungsberatung für nicht-städtische Kindertageseinrichtungen