Kein zweiter Lockdown in den Alten- und Pflegeheimen

Aktualisiert am 19.10.2022

Die SPD/Volt-Fraktion will Pflege- und Altenheime bei den Infektionsschutzmaßnahmen unterstützen: Deshalb fordert sie, die Einrichtungen bei der Beschaffung von Schutzkleidung zu unterstützen, Routinekontrollen nur zu machen, wenn diese wirklich nötig sind, und den Pflegebonus auch an die Mitarbeitenden in der Hauswirtschaft zu zahlen.

Desinfektionsmittel am Eingang, eine Tafel mit Hygieneschutzregeln und eine Mitarbeiterin, die jede Besucherin und jeden Besucher genau registriert und Fieber misst: Beim Besuch der beiden Münchner Alten- und Pflegeheime St. Franziskus der Caritas in Giesing und Haus Alt-Lehel des Bayerischen Roten Kreuzes konnten sich SPD-Fraktionschefin Anne Hübner und Bürgermeisterin Verena Dietl davon überzeugen, wie hervorragend die Senioreneinrichtungen die Corona-Pandemie meistern. Und doch brauchen die Heime jetzt weitere Unterstützung. Unbedingt zu vermeiden sind Besuchsverbote, wie es sie im Frühjahr gab.

Um den durch Corona gestiegenen Anforderungen erfüllen zu können, müssen die Pflegeheime von Bürokratie entlastet werden: Die zum 1. Oktober wieder aufgenommenen Routineprüfungen der Heimaufsicht sollen nach Willen von SPD/Volt nur dann stattfinden, wenn die Pandemiesituation es zulässt. Die Fraktion fordert zudem, die Heime bei der Beschaffung von Schutzkleidung und Desinfektionsmittel zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass Mangelsituationen erst gar nicht mehr entstehen. Darum kann sich zum Beispiel der Katastrophenschutz kümmern. Außerdem appelliert SPD/Volt an Ministerpräsident Markus Söder (CSU), den Pflegebonus für Pflegekräfte auch auf die Hauswirtschafts- und Küchenkräfte auszuweiten, die ebenso maßgeblich zum Gelingen der Pflege beitragen.

Dazu sagt Anne Hübner, sozialpolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende:

„Auch wenn es im Frühjahr aufgrund der fehlenden Schutzausrüstung vermutlich nicht anders möglich war, haben die Besuchsverbote bei vielen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen tiefe Wunden hinterlassen. Es darf in diesem Herbst und Winter unter keinen Umständen zu einer erneuten Komplettschließung der Heime kommen. Denn der Kontakt mit den Angehörigen ist gerade für Seniorinnen und Senioren unverzichtbar. Das körperliche und emotionale Wohlbefinden der Pflegebedürftigen ist ein hohes Gut und muss bei allen Überlegungen zum optimalen Infektionsschutz immer an erster Stelle stehen. Wir bitten die Angehörigen, sich bei Besuchen genau an die jeweils im Heim vorgegebenen Hygieneregeln halten.“

Und Bürgermeisterin Verena Dietl sagt:

„Für Menschen, die in Pflegeheim wohnen, ist der Kontakt zu Familie und Freunden sehr wichtig. Daher ist es schwer zu ertragen, dass genau diese Besuche für einige Zeit nicht stattfinden konnten. Ich werde alles tun, um eine erneute Komplettschließung von Pflegeheimen zu verhindern. Außerdem werde ich mich noch einmal persönlich dafür einsetzen, dass auch Hauswirtschafts- und Küchenkräfte, die während der Corona-Pandemie den gleichen Belastungen wie die Pflegekräfte ausgesetzt sind, einen Anspruch auf den sogenannten Pflegebonus erhalten. Denn auch sie waren unter schwierigen Bedingungen maximal gefordert und haben sich in besonderem Maße für Menschen eingesetzt, die auf Hilfe angewiesen sind.“