Mehr Wohnprojekte für junge Menschen mit Fluchthintergrund

Aktualisiert am 19.10.2022

Die Stadt München erweitert ihr Angebot für junge wohnungslose Menschen bis 27 Jahre. Nach einer Initiative der SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat ist es nun leichter möglich, wenig nachgefragte Einrichtungen für Jugendliche in dringend benötigte Projekte für ältere Bewohner*innen von 21 bis 27 Jahren umzuwandeln. In seiner Sitzung am 11. Januar diskutiert der Kinder- und Jugendhilfeausschuss über das erste Beispiel, das Integrationsprojekt an der Kistlerhofstraße in Sendling. Hier sollen künftig junge Menschen mit Fluchthintergrund unterkommen, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine Chance hätten.

Junge Menschen tun sich in München schwer, eine bezahlbare Wohnung zu finden – besonders dann, wenn sie keine Eltern für eine Bürgschaft haben. Diese Situation trifft vor allem auf die Männer und Frauen zu, die 2015 als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in die Stadt gekommen sind. Sie sind mittlerweile erwachsen, aber noch immer auf der Suche nach einer passenden Bleibe. Sie wohnen noch immer in Jugendhilfe-Einrichtungen, ein selbstbestimmtes Leben ist kaum möglich. In bestehenden Wohngruppen sind die Wartelisten zu lang, auf dem freien Markt sind die Bewerber:innen chancenlos. 301 junge Wohnungslose unter 27 Jahren sind derzeit betroffen, davon 221 Männer und 80 Frauen.

Für sie wird es nach einer Initiative der SPD/Volt-Fraktion nun ein besseres Angebot geben: Nach dem Wohnprojekten an der Dantestraße und Am Moosfeld soll nun das Wohnheim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an der Kistlerhofstraße umgewandelt werden, das in den vergangenen Monaten nur mehr sehr wenig belegt war. Hier finden junge Menschen bis 27 Jahren nicht nur Wohnraum, sondern eine ihrer Lebens- und Entwicklungssituation angemessene Unterstützung etwa durch Sozialpädagog:innen. Der Betreuungsschlüssel beträgt 1:16, nicht wie sonst üblich 1:45. So sollen die Bewohnerinnen und Bewohner besser unterstützt werden auf ihrem Weg in ein eigenständiges Leben.

Dazu sagt Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion:

„In unserer Stadt muss niemand ohne Wohnung leben. Dafür haben wir ein dichtes soziales Netz aufgebaut. Wir müssen aber gerade in der Wohnungslosenhilfe mit unseren Angeboten noch flexibler auf aktuelle Herausforderungen reagieren können. Gerade benötigen wir händeringend Wohnraum für 21- bis 27-Jährige mit Fluchthintergrund. Für sie bauen wir die Angebote aus, die ihnen einen Start in ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.“

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