Müssen Trambahnen bald auf der Strecke parken?

Aktualisiert am 19.10.2022

Flächen in München sind knapp. Das bekommt nun auch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zu spüren. Um ihr Angebot auszuweiten, braucht sie dringend Abstellflächen für ihre Fahrzeuge. Doch die sind nicht vorhanden. Die SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat setzt sich daher für einen Tram-Betriebshof im Westen ein. Denn es ist keine Option, 300 Busse und 64 Tram-Züge draußen stehen zu lassen.

In den nächsten Jahren wird der Fahrzeugbestand der MVG stark wachsen. Allein dieses Jahr sind 73 Trambahnzüge bestellt. Bis 2030 werden es geplant 150 zusätzliche Trambahnen und über 300 zusätzliche Elektro-Busse sein. Wie der neue Mobilitätsausschuss des Stadtrats erfuhr, können diese nicht in den bestehenden Betriebshöfen abgestellt werden, weil der Platz dafür fehlt. Müssen Fahrzeuge in Zukunft auf der Strecke bzw. an der Endhaltestelle parken?

Die SPD/Volt-Fraktion und der Koalitionspartner haben sich daher verständigt, die Suche nach einem dritten Betriebshof für die Tram zu intensivieren. Für die Busse wird gerade ein neuer Betriebshof Hybrid-M am Georg-Brauchle-Ring gebaut, der den Umstieg auf 100 Prozent Elektromobilität beim Bus beschleunigen wird. Aus Sicht des Nahverkehrs ist es zu bedauern, dass mit dem Umzug der Busse auch der ehemalige Betriebshof der Tram an der Westendstraße nicht mehr zur Verfügung steht. Aber hier hat der Wohnungsbau Priorität.

Dazu sagt Nikolaus Gradl, verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion:

„Wir bauen den öffentlichen Nahverkehr stetig aus. Dafür brauchen wir aber nicht nur neue Fahrzeuge, sondern auch entsprechende Abstellmöglichkeiten. Für die Trambahnen bietet sich ein neuer Betriebshof im Münchner Westen an. Sonst wird das Tramsystem anfällig für Störungen, wenn mit der Einsteinstraße und der Ständlerstraße beide Werkstätten im Münchner Osten sind. Bei der Flächenknappheit in München muss auch über innovative Konzepte nachgedacht werden, die einen Betriebshof im Erdgeschoss mit Gewerbe oder Wohnen darüber kombinieren.“

Hintergrundinfos zur Entwicklung des Fahrzeugbestand finden sich unter diesem Link.