SPD/Volt fordert: Kinder planen mit

Aktualisiert am 19.10.2022

Eine große Kletteranlage, ein Fitness- und Balancierbereich, eine Trampolinstrecke und eine überhohe Schaukel: Dies alles wird auf dem neuen Spielplatz am Flaucher Platz finden, den der Bauauschuss des Münchner Stadtrats an diesem Dienstag beschließen wird. Entwickelt haben diese Ideen nicht allein Experten, sondern die Kinder selbst. Für die SPD/Volt-Fraktion zeigt dieses Beispiel: Die Stadt muss die künftigen Nutzer/innen bei Projekten noch viel stärker als bisher einbinden. Sie fordert, Kinder und Jugendliche auch bei den Planungen für Neubaugebiete nach ihren Vorstellungen zu fragen.

Am Flaucher an der Isar entsteht ein neuer Spielplatz auf dem mittlerweile aufgelassenen Gelände der städtischen Baumschule in unmittelbarer Nachbarschaft zu Flaucherwirtschaft und Kleingartenanlage. Das Konzept für die neue Spielwelt entstand bei einem Workshop mit Kindern im Juli 2017. Und die wünschten sich viel: Möglichkeiten zum Schaukeln, Klettern, zum Spielen mit Wasser, zum Balancieren, Springen und Laufen. Eltern erhalten überdachte Bänke zum Sitzen und Ratschen. All dies wird es auf dem Areal geben, das kleinräumig in verschiedene Spielbereiche aufgeteilt ist. So können jüngere und ältere Kinder, Mädchen und Jungen, Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt spielen.

Auch die Stadtgeschichte findet ihren Niederschlag in der Konzeption des 1,4 Millionen Euro teuren Projekts: Es geht um den Seidenspinner. Ab 1838 sollte auf königlichem Wunsch in den Flaucheranlagen Maulbeerbäume zur Anzucht von Seidenraupen kultiviert werden, um vom Import teurer Seide unabhängig zu werden. Der Spielplatz soll noch heuer eröffnen und den sanierungsbedürftigen „Fliegerspielplatz“ an der Brudermühlstraße ersetzen.

Bei der Gestaltung von Spielräumen sind Kinder und Jugendliche bereits stark eingebunden, auch bei diesem Projekt am Flaucher. Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat fordert, dass auch Planen und Bauen kinder- und jugendfreundlicher werden sollen. Deshalb sollen junge Münchnerinnen und Münchner künftig grundsätzlich bei der Planung und Gestaltung von Parks, Freiflächen und Spielplätzen eingebunden werden, etwa über Workshops. Dies soll bei der Überarbeitung des inzwischen 20 Jahre alten Kriterienkatalogs „Kinder- und familienfreundliches Planen“ berücksichtigt werden, der die Prozesse bei Bauvorhaben regelt. Klare und verbindliche Vorgaben sollen München noch familienfreundlicher machen, fordert SPD/Volt.

Dazu sagt Klaus Peter Rupp, Sprecher der SPD/Volt-Fraktion im Bauausschuss:

„München ist eine Stadt für alle. Das zeigt der neue Flaucher-Spielplatz ganz eindrucksvoll, der Raum für verschiedenste Bedürfnisse bietet. Ein so tolles Ergebnis ist herausgekommen, weil die künftigen Nutzerinnen und Nutzer nach ihren Vorstellungen befragt wurden. Als SPD/Volt-Fraktion werden wir die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen weiter forcieren. Sie sollen künftig auch mehr Mitsprache bei der Gestaltung von neuen Wohngebieten haben: Denn sie wissen am besten, in welcher Umgebung sie sich wohlfühlen.“