SPD/Volt lässt Studierende nicht auf den Freistaat warten

Aktualisiert am 19.10.2022

U-Bahn, Tram, Bus und Bahn für nur einen Euro am Tag nutzen? Das soll in München bald auch für Studierende möglich sein. Deshalb fordert die SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat gemeinsam mit dem Koalitionspartner die Einführung eines 365-Euro-Tickets bis spätestens 2023. Dafür soll Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) über die fehlende Finanzierung mit den angrenzenden Landkreisen verhandeln. Eigentlich hatte der Freistaat 2018 schon angekündigt, eine solche Fahrkarte zu bezahlen. Doch selbst während der Coronakrise verweigerte die Staatsregierung das benötigte Geld.

Seit Juli 2020 gibt es in München das 365-Euro-Ticket für Schüler:innen und Auszubildende. Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat will nun gemeinsam mit Die Grünen-Rosa Liste, dass die Stadt zumindest vorläufig in die Finanzierung einsteigt, damit die Fahrkarte endlich auf Studierende ausgeweitet werden kann.

Derzeit kostet das Semesterticket 562,60 Euro im Jahr. Damit bezahlen Studierende fast 200 Euro mehr als Schüler:innen und Auszubildende. Gerade in München mit teuren Mieten und hohen Lebenshaltungskosten stellt dieser Preis für viele Studierende eine große Belastung dar. Mit der Einführung eines 365-Euro-Tickets lassen sich viele junge Menschen in der Stadt finanziell spürbar entlasten.
Die bayerische Staatsregierung hatte 2018 zwar die Umsetzung des 365-Euro-Tickets angekündigt. In ihrem Koalitionsvertrag steht: „Für die großen Städte München, Nürnberg/Fürth/Erlangen, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Würzburg wollen wir auf Dauer ein 365-Euro-Jahresticket einführen.“

Bisher allerdings ist der Freistaat nur bereit, 2/3 der Kosten zu übernehmen. Während der Coronakrise ist OB Reiter auf die Staatsregierung zugegangen mit der Forderung, 100 Prozent der Mehrkosten für Studierende zu übernehmen. Dies lehnte der Freistaat ab. Um für die Studierenden baldmöglichst eine Lösung zu finden, will die Rathauskoalition nun in Vorleistung gehen und mit den angrenzenden Landkreisen über eine Finanzierung im MVV-Verbund verhandeln.

SPD/Volt reicht es jedoch nicht, wenn nur Studierende im 365-Euro-Ticket sind. Die Fraktion will die Tickets im ÖPNV attraktiv weiterentwickeln. Deshalb soll es perspektivisch auch ein Jugendticket in München geben, wie heute mit dem Koalitionspartner Die Grünen – Rosa Liste beantragt wird. Außerdem ist in der Diskussion, das Ausbildungsticket so weiterzuentwickeln, dass davon alle in Bildung profitieren können.

Dazu sagt Simone Burger, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion:

„München gilt als teuerster Ausbildungsort Deutschlands. Deshalb setzen wir dort an, wo kurzfristige finanzielle Entlastungen möglich sind. Wir wollen mit einem 365-Euro-Ticket die Mobilitätskosten für Studierende senken und die jungen Menschen nicht mehr auf den Freistaat warten lassen. Nicht nur Studierende mit reichen Eltern sollen sich ein Studium in München leisten können. Wir fordern die Staatsregierung auf, endlich ihre Ziele aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen. Die Finanzierung des Semestertickets wäre hier ein wichtiger Schritt.“

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert