Sportvereine brauchen unsere Hilfe

Aktualisiert am 19.10.2022

Die Corona-Pandemie hat Münchner Sportvereine in eine existenzielle Krise gestürzt. Die Sportanlagen sind wieder geschlossen, die Vereine verlieren stark an Mitgliedern und gewinnen kaum neue hinzu. Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat appelliert daher an Bund und Freistaat, den Sportbetrieb unter den bisher geltenden strengen Hygieneregeln zeitnah wieder freizugeben. Und an die Münchnerinnen und Münchner, ihrem Verein in der Krise treu zu bleiben.

Da seit Anfang November erneut Kontaktbeschränkungen in Kraft getreten sind, gelten auch für den Sport wieder neue Regeln. Erlaubt ist nur Individualsport allein, zu zweit oder mit den Mitgliedern des eigenen Hausstands. Ein weitgehender Stillstand also für die Münchner Sportvereine. Viele von ihnen haben Teile ihres Programms ins Internet verlegt und finden sehr kreative Lösungen, eingeschränkt Angebote zu machen, etwa Tennis nur im Kreise der Familie. Doch das ist nicht dasselbe. Beim Sportbeirat meldeten die Sportvereine zurück, dass sie zwischen 15 bis 20 Prozent ihrer Mitglieder verloren haben, coronabedingt aber keine neuen hinzukommen. Die genauen Verluste wird das städtische Sportamt nun erfragen und daraus Handlungsempfehlungen ableiten.

Wie dramatisch die Situation ist, zeigt ein Blick auf den TSV München Ost. Seit Jahresbeginn verzeichnet der erste Vorsitzende Uli Hesse mehr als 600 Kündigungen, weitere 200 bis 300 seien zu befürchten. „Seit dem Ausbruch von Corona Mitte März stellen wir praktisch keinerlei Neueintritte mehr fest“, sagt er. Die fehlenden Beiträge tun dem Verein nicht nur weh, sie stellen „die Liquidität des TSV Ost sehr in Frage“. Damit steht der Verein nicht allein.

Die Münchner Sportvereine brauchen unsere Solidarität. Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion appelliert daher an die Münchnerinnen und Münchner, denen das möglich ist, ihren Vereinen gerade jetzt in der Krise treu zu
bleiben. Sie sieht dabei aber auch den Freistaat Bayern und den Bund in der Pflicht. Der Sportbetrieb muss zeitnah wieder freigegeben werden – unter den strengen Hygienevorschriften, die die Sportvereine bislang zum größten Teil ja auch vorbildlich umgesetzt haben.

Bürgermeisterin Verena Dietl sagt dazu:

„Die vielen Sportvereine in unserer Stadt brauchen jetzt unsere Hilfe und Solidarität, um die Corona-Pandemie zu überstehen. Sie hatten bereits im Frühjahr hohe Ausgaben für die notwendigen Hygienemaßnahmen und brauchen jede Unterstützung zum Überleben. Ich appelliere an die gut 700.000 Mitglieder, ihrem Verein treu zu bleiben und an alle anderen, gerade jetzt einen Beitritt wohlwollend zu prüfen.“

Kathrin Abele, sportpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion, sagt:

„Die Sportvereine erfüllen eine wichtige Aufgabe in unserer Stadtgesellschaft. Deshalb dürfen wir sie jetzt in der Krise nicht im Regen stehen lassen. Wir appellieren daher an alle Münchnerinnen und Münchner, die es sich leisten können, ihrem Verein auch in der Krise die Treue zu halten. Und an Bund und Land den Sportbetrieb bald wieder zuzulassen.“

Und SPD-Stadträtin Julia Schönfeld-Knor sagt:

„Unsere Vereine werden mit viel Herzblut geführt. Sehr viele Ehrenamtliche engagieren sich. Damit dieses vielfältige Angebot auch nach der Corona-Krise weiter besteht, bitten wir Sie, ihrem Verein weiterhin die Treue zu halten.“