Teilzeitausbildung in der Pflege ermöglichen

Aktualisiert am 19.10.2022

München braucht dringend mehr Pflegekräfte: Um den Beruf für mehr Menschen attraktiver zu machen, setzt sich die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat für die Einführung einer Teilzeitausbildung ein. In einem heute gestellten Antrag fordert sie ein Modellprojekt, das bereits in diesem Herbst an der Pflegeakademie der München Klinik oder der Münchenstift starten soll.

Die Stadt München muss aus Sicht von SPD/Volt noch kreativere Wege gehen, um den Mangel beim Pflegepersonal zu bekämpfen. Wer sich für eine Ausbildung interessiert, muss diese derzeit aber in Vollzeit absolvieren. Gerade für Eltern mit kleinen Kindern, für Allein- oder Getrennterziehende oder aber für Menschen, die sich um ihre Angehörigen kümmern, ist dies aber kaum möglich.

Die SPD/Volt-Fraktion beantragt daher gemeinsam mit dem Koalitionspartner die Einführung einer Teilzeitausbildung zur Pflegefachhelfer:in und zur Pflegefachfrau:mann mit einer auf 50 bis 70 Prozent reduzierten Wochenarbeitszeit. Ergänzend soll eine Kinderbetreuung angeboten werden. Als Orientierung kann dabei beispielsweise das Programm „APH intensiv“ in Wiesbaden dienen.

Bereits im vergangenen September hat die SPD/Volt-Fraktion eine große Pflegeoffensive gestartet. Mit günstigem Wohnraum, innovativen Arbeitszeitmodellen, modernen Sabbatical-Regelungen, Verbesserungen in der Ausbildung und arbeitsnehmer:innenfreundlichen Kita-Öffnungszeiten sollen Pflegebeschäftigte der München Klinik und stationären Pflegeeinrichtungen entlastet werden. Die geforderte Supervision für Pflegekräfte und eine dauerhafte Schulsozialarbeit für Auszubildende hat der Stadtrat bereits beschlossen. Die anderen Vorschläge sind in Arbeit.

Dazu sagt SPD-Stadträtin Barbara Likus:

„In der Pflege gibt es eine sehr hohe Teilzeitquote, die Ausbildung aber ist nur in Vollzeit möglich. Schlecht für alleinerziehende Mütter oder Leute, die nebenher noch Deutschkurse besuchen. Wir setzen uns daher für mehr Ausbildung in Teilzeit ein. In der Pflege fangen wir an, weil wir in diesem wichtigen Beruf dringend viel mehr gut ausgebildete Leute brauchen. Hier wollen wir die Tür aufmachen für alle Interessierten. Die Motivation sollte entscheidend sein und nicht das Zeitbudget für eine volle Stelle.“

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