Vorbereitung auf den Klimawandel: München braucht Konzepte gegen Starkregenereignisse

Aktualisiert am 19.10.2022

Auch die Stadt München muss sich auf die im Zuge des Klimawandels wachsende Zahl und Intensität von Starkregenereignissen vorbereiten. Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt fordern daher in zwei gemeinsamen Anträgen die Entwicklung sowohl von präventiven Maßnahmen – zusammengefasst in dem Konzept des Schwammstadtprinzips – als auch ein verbessertes Starkregenrisikomanagement um die Infrastruktur der Stadt möglichst effizient vor Extremwetterereignissen schützen zu können.
Hinter dem Begriff der Schwammstadt verbirgt sich das Konzept, Regenwasser in Städten lokal aufzunehmen und zu speichern, anstatt es zu kanalisieren und abzuleiten. Gerade in München mit seinem relativ hohen Versiegelungsgrad ist es notwendig darüber nachzudenken, wie mehr Möglichkeiten geschaffen werden, damit Regenwasser versickern oder gespeichert werden kann. In den öffentlichen Grünflächen kann durch Gestaltung mit Mulden und entsprechendem Bodenaufbau und Bepflanzung die Speicherkapazität von Regenwasser erhöht und zur Bewässerung der Bäume genutzt werden. Zu dem Konzept gehören auch die Behandlung von verunreinigtem Oberflächenwasser (Problematik Reifenabrieb) bei Rückführung in den Wasserkreislauf und mögliche weitere Renaturierungen von Flüssen und Bächen, um deren potentielle Wasserführung zu erhöhen.

Anna Hanusch, Fraktionsvorsitzende von Die Grünen – Rosa Liste sagt dazu:

„Das Prinzip der Schwammstadt ist der richtige Ansatz, um den Auswirkungen der extremen Niederschläge und Hitzewellen vorzubeugen, die auch in München vermehrt zu erwarten sind. Die Stadt München hat letzte Woche beschlossen es bei der Stadtplanung und Wettbewerben stärker zu berücksichtigen. Aber auch auf unseren städtischen Flächen schlummert noch viel Potential für mehr Entsiegelung und für Maßnahmen damit das Erdreich in München wieder größere Wassermengen aufnehmen kann, das dann bei Bedarf auch der Vegetation zugutekommt.“

Gleichzeitig soll eine referatsübergreifende Arbeitsgruppe überprüfen, ob die bestehenden städtischen Sicherheitskonzepte gegen Starkregenereignisse und Überflutungen noch den erhöhten Risiken des Klimawandels entsprechen.

Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion, sagt:

„Extreme Wetterlagen wie starker Regen und Hitzewellen werden uns künftig noch stärker prägen als bisher. Darauf bereiten wir die Stadt vor. Wir schaffen Stadtoasen, die Wasser speichern und bei Hitze wieder abgeben können. Und wir lassen die Infrastruktur überprüfen, ob sie Wetterextremen standhält. Das ist aktiver Klimaschutz, der unser München für die Menschen noch lebenswerter macht.“