Prüfauftrag: Späterer Schulbeginn bei weiterführenden Schulen

Aktualisiert am 04.06.2018

Prüfauftrag: Späterer Schulbeginn bei weiterführenden Schulen

Antrag

Die Stadtverwaltung wird gebeten, zu prüfen, ob und wie in weiterführenden Schulen Modelle für einen späteren Schulbeginn eingeführt werden können. Die Umsetzung obliegt den Schulen.

Begründung

In Deutschland beginnt die Schule im europäischen Vergleich eher früh. Dies belastet viele Schülerinnen und Schülern. Ein späterer Schulbeginn hat verschiedene positive Auswirkungen zur Folge: Eine höhere Leistungsfähigkeit und Motivation, mehr Familienzeit und weniger hektische Abläufe am Morgen, Entzerrung im öffentlichen Nahverkehr und geringere Fehlzeiten. In den USA wurde sogar ein Rückgang an Verkehrsunfällen bei spätem Schulbeginn festgestellt.

Insbesondere ältere Schülerinnen und Schüler können aufgrund eines veränderten Biorhythmus nicht ausreichend früh einschlafen und kommen so nicht auf die eigentlich benötigten acht bis zehn Stunden Schlaf. Eine Studie der Universität Leipzig hat gezeigt, dass bereits eine halbe Stunde weniger Schlaf die Leistungsfähigkeit in der Schule um 30 Prozent reduziere. Hieraus ergab sich die Forderung: „Wenn wir über eine Bildungsoffensive nachdenken, dann sollte auch der frühe Schulbeginn zur Diskussion stehen“ (Zitat Alfred Wiater, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)).

In Modellversuchen können die weiterführenden Schulen entscheiden, wie und zu welcher Uhrzeit sie einen späteren Schulbeginn umsetzen möchte: Dies kann bei einzelnen Klassen oder ganze Jahrgängen umgesetzt werden. Auch alternative und freiwillige Betreuungsangebote vor Schulbeginn (wie z.B. ein gemeinsames Frühstücken) wären möglich.

gez.
Birgit Volk
Julia Schönfeld-Knor
Kathrin Abele
Verena Dietl
Haimo Liebich
Cumali Naz
Stadtratsmitglieder