Studie zu Lebenslagen und Bedarfen von Mädchen* und jungen Frauen* durchführen

Aktualisiert am 05.04.2023

Antrag

Das Sozialreferat mit dem Stadtjugendamt wird gebeten, eine Studie zu den Lebenslagen und Bedarfen von Mädchen* und jungen Frauen* durchzuführen. Das Ziel ist über alle Handlungsfelder in der Kinder- und Jugendhilfe hinweg, eine Datenlage zu dieser stadtgesellschaftlichen Gruppe einzuführen und stabil vorzuhalten. Die bereits in Teilen vorliegenden Daten sind mit den neu zu erhebenden Daten zusammenzuführen. Um diese Datenlage zu erheben, soll eine Studie in Auftrag gegeben werden. Das Münchner Fachforum für Mädchen*arbeit sowie die Gleichstellungsstelle sind als Expertinnen an der Erstellung der Datenerhebung und der Studienkonzeptionierung zu beteiligen. Dieser Antrag unterstützt ausdrücklich die aktuelle Empfehlung der Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauen über die „Studie zu Lebenslagen und Bedarfen von Mädchen* und jungen Frauen*.

 

Begründung:

Über Jahrzehnte hinweg wurde von breiter fachlicher Expertise regelmäßig die ungleiche Gewichtung und Berücksichtigung von weiblichen und nicht-binären Perspektiven und Auftragsumsetzungen gegenüber männlichen Belangen in der Kinder- und Jugendarbeit nachgewiesen. Die Datenlage bezogen auf Lebenslagen von Mädchen* und jungen Frauen* ist rudimentär, veraltet oder nicht münchenspezifisch und nicht geschlechtsspezifisch erhoben. Dies führt dazu, dass die Bedarfsbekundungen von Expertinnen* nicht ausreichend aufgegriffen werden können.

Die Arbeit für und mit Mädchen* und jungen Frauen* erfordert nach wie vor eine gleichberechtigte Sichtbarkeit, Anerkennung, Raum und Finanzierung. Um eine professionelle Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* zu gewährleisten, sind verlässliche Daten und Fakten von entscheidender Bedeutung. Nur so können die Bedarfe erkannt werden, welche Angebote benötigt werden, welche Themen Mädchen* und junge Frauen* beschäftigen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert sind und welche Räume fehlen.

Gendersensibles pädagogisches Handeln ist jedoch keine optionale Maßnahme, sondern muss in der Kinder- und Jugendhilfe sowohl querschnittlich als auch schwerpunktbezogen strukturell verankert sein. Dies ist im Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen (KJSG) verpflichtend vorgegeben.

Um eine angemessene Auftragsumsetzung mit entsprechender Qualitätssicherung und Gleichstellungsarbeit zu gewährleisten, benötigen das StJA, alle Verbände, Trägerinnen und Träger sowie die Fachkräfte entsprechende statistische Daten. Nur so sind sie in der Lage, bedarfsgerechte Angebote anzupassen und auszubauen, Qualifikationen zu entwickeln und sich für geschlechterbezogene Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsarbeit zu sensibilisieren.


SPD/Volt-Fraktion
Micky Wenngatz
Lena Odell
Barbara Likus
Kathrin Abele
Mitglieder des Stadtrates

 

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste
Initiative:
Marion Lüttig
Judith Greif
Angelika Pilz-Strasser
Gudrun Lux
Anja Berger
Mona Fuchs
Sebastian Weisenburger
Mitglieder des Stadtrates

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