Umgang mit Trennung und Scheidung sowie Inobhutnahmen

Aktualisiert am 09.02.2015

Das Sozialreferat soll darstellen wie aktuell mit Trennung, Scheidung und Inobhutnahmen umgegangen wird und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.

Antrag
Das Sozialreferat wird beauftragt, die derzeitigen Verfahrensweisen im Umgang mit Trennung und Scheidung in der Landeshauptstadt München darzustellen und gezielt Verbesserungen vorzuschlagen.

Auf folgende Punkte ist gesondert einzugehen:

  1. Die derzeitige Verfahrensweise innerhalb des sog. „Münchner Modells“ ist zu bewerten, die Rolle der einzelnen Akteure (Bezirkssozialarbeit, Familiengericht, Erziehungsberatungsstellen) entsprechend darzustellen und im Wirkungskreis der Landeshauptstadt München mögliche Maßnahmen vorzulegen.

  2. Innerhalb der Bezirkssozialarbeit ist sicherzustellen, dass insbesondere strittige Fälle von Sorgerechtsverfahren mit besonderer Fachkenntnis begleitet und im Sinne der Kinder zu einem Ausgleich zwischen den Eltern geführt werden.

  3. Der von den freien Trägern angestrebte Ausbau der Erziehungsberatungsstellen soll insbesondere im dargestellten Zusammenhang die Wirkungen von Erziehungsberatung bewerten und ein weiteres Verfahren vorschlagen.

  4. Für Inobhutnahmen und alle Maßnahmen des Sozialreferats, die gegen den Willen der Eltern durchgeführt werden, soll ein professionelles Beschwerdemanagement – z.B. in Form einer
    Ombudsstelle – geschaffen werden.

  5. Es ist darzustellen, wie zur Unterstützung von Familien mit Migrationshintergrund Hilfen zur Erziehung zielgenauer eingesetzt und eine interkulturelle Vermittlung verbessert werden kann.

  6. Für Mütter und Väter sollen gesonderte Anlaufstellen geschaffen werden, die deren Problematik entsprechend behandeln und diese insbesondere in schwierigen Sorgerechtsfällen unterstützen können.

Begründung:
Die Landeshauptstadt München hat gemeinsam mit dem Familiengericht im sog. „Münchner Modell“ einen innovativen Weg beschritten, den Umgang insbesondere mit schwierigen Trennungs- und Scheidungssituationen, von denen Kinder mitbetroffen sind, professioneller und zielgerichteter zu lösen. Der Schutz und die Unterstützung von Kindern steht dabei im Vordergrund.

Nach über fünf Jahren, in denen das Modell besteht, gibt es zahlreiche fachliche Stimmen, die eine Überarbeitung und weitere Verbesserung des „Münchner Modells“ fordern.

Zudem streben die freien Träger einen weiteren Ausbau der Erziehungsberatungsstellen an, deren Rolle in dem Verfahren sehr wichtig ist. Bevor darüber beraten werden kann, soll aber untersucht werden, welches Verbesserungs- und Veränderungspotenzial dort besteht.

Zielsetzung ist ein Verfahren, in dem Kinder und Eltern begleitet und im Sinne der Kinder möglichst einvernehmliche Lösungen gefunden werden. Auch bei notwendigen einschneidenden Maßnahmen soll eine weitere Begleitung und Beratung der Eltern sichergestellt werden.

gez.

Christian Müller
Anne Hübner
Beatrix Zurek
Verena Dietl

Stadtratsmitglieder