Unterricht via Avatar – den Einsatz verstetigen und damit langfristig kranken Schüler*innen die aktive Teilnahme am Unterricht ermöglichen

Aktualisiert am 12.09.2022

Antrag

Das Referat für Bildung und Sport prüft, ob und wie der Einsatz von sogenannten Avataren in den Schulen verstetigt werden kann, damit es Schüler*innen, die längerfristig aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, in die Schule zu kommen, weiterhin ermöglicht wird, Teil der Klasse zu sein und aktiv am Unterrichtsgeschehen teilzuhaben. So vertritt ein kleiner Roboter das kranke Kind im Klassenzimmer, während das Kind von zuhause aus via Internet und App auf den Roboter zugreifen kann.

Diesbezüglich soll geprüft werden:
– ob es wirtschaftlicher ist, Avatare zu mieten oder Kaufgeräte vorzuhalten.
– wie Lehrkräfte für diese Art des „Fernunterrichts“ für einzelne Schüler*innen begeistert und unterstützt werden können.
– wie der Einsatz mit datenschutzrechtlichen Vorgaben in Einklang gebracht werden können.
– wie Avatare auch die Inklusion von Schüler*innen mit Behinderung unterstützen können, die temporär nicht in die Klasse kommen können.

Die Finanzierung soll aus dem Inklusions- oder Innovationsbudget erfolgen.

Begründung:

Am städtischen Adolf-Weber-Gymnasium wurde kürzlich erfolgreich ein Avatar eingesetzt. So konnte ein Mädchen, das nach einer Operation über mehrere Monate die Schule nicht besuchen konnte, den Unterricht nicht nur verfolgen, sondern sich auch aktiv einbringen. Das Mädchen behielt den Anschluss an die Klassengemeinschaft und musste den Lernstoff nicht allein erarbeiten oder gar nacharbeiten. Auch die sozialen Kontakte konnten so aufrechterhalten werden.

Dieser Schulversuch wurde bereits vom Referat für Bildung und Sport unterstützt und über das Inklusionsbudget finanziert. Da er aus Sicht aller Beteiligten ein großer Erfolg war, sollten auch andere Schulen ähnlich verfahren können. Schüler*innen, die in singulären Fällen – etwa wegen einer längeren Krankheit oder einer Schwangerschaft – physisch nicht in der Lage sind, in die Schule zu kommen, sollen so die Möglichkeit erhalten, virtuell und aktiv am Unterricht teilnehmen zu können und dies maßgeschneidert auf ihren Einzelfall.

Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wertvoll es sein kann, auf digitale Lösungen zurückgreifen zu können. Während in der Pandemie aber Lösungen zum Einsatz kommen, mit denen man in großen Gruppen zusammenarbeiten kann, braucht es für singuläre Ereignisse, bei denen nur einzelne Schüler*innen fehlen, andere, maßgeschneiderte Lösungen. In Norwegen etwa gehört der Avatar bereits zur Standardversorgung schulpflichtiger Kinder, die länger krank sind.

Julia Schönfeld-Knor
Lena Odell
Barbara Likus
Cumali Naz
Lars Mentrup

SPD/Volt-Fraktion

Initiative:
Anja Berger
Clara Nitsche
Hannah Gerstenkorn
Nimet Gökmenoğlu
Sofie Langmeier
Sebastian Weisenburger

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

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