Aktualisiert am 22.05.2024
Zerwirkgewölbe denkmalgerecht sanieren
SPD/Volt kritisiert Verkaufspläne des Freistaats für zweitältestes Gebäude Münchens
Der Freistaat Bayern plant offenbar, das zweitälteste Gebäude Münchens zu verkaufen. Das geht aus seiner Landtagsanfrage hervor. Die SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat kritisiert dieses Vorgehen scharf und fordert eine denkmalgerechte Sanierung. Preiswertes Wohnen, Kultur und Gastronomie sollen dort Platz finden.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Freistaat wichtige Immobilien in München verkauft. 2013 privatisierte er die 8000 GBW-Wohnungen, viele Menschen konnten sich die gestiegenen Mieten nicht mehr leisten und mussten umziehen. Er veräußerte die Alte Akademie an Benkos Signa-Konzern, der pleiteging. Ein Investor für die Bauruine in Bestlage in der Fußgängerzone ist nicht in Sicht. An der Seidlstraße verscherbelte er sein Grundstück an Apple statt bezahlbare Wohnungen zu bauen. Über 200 Häuser, Wohnblöcke und Straßenzüge hat der Freistaat in den vergangenen 25 Jahren privatisiert.
Nun droht dem Zerwirkgewölbe aus dem 13. Jahrhundert ein ähnliches Schicksal. Wie aus einer Antwort auf eine Anfrage im Landtag hervorgeht, will der Freistaat das seit 2019 leerstehende Gebäude in der Münchner Altstadt verkaufen und führt Gespräche mit potenziellen Investoren. Für die SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat ist klar: Hier darf kein Bürogebäude entstehen. Der Freistaat muss seiner Verantwortung für das historische Haus gerecht werden.
„Es ist absolut unverantwortlich, was der Freistaat tut. Zuerst lässt er ein historisches Kleinod jahrelang verkommen und nun will er es verscherbeln. Wir brauchen eine denkmalgerechte Sanierung, um Platz für bezahlbaren Wohnraum, Gastronomie und Kultur zu schaffen. Dieses historische Haus muss den Münchner*innen zurückgegeben werden. Büros braucht dort niemand.”
Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion im Münchner Rathaus hat ihren Kurs klar gesetzt: Für ein soziales München, in dem alle gut leben, das verlässlich funktioniert, sicher ist. Und das den Anspruch verfolgt, die ökologischste Großstadt Europas zu werden. Wir machen Politik, die klug soziale, ökologische, wirtschaftliche und finanzielle Aspekte miteinander denkt. Wir gehen nicht den bequemen, sondern den zukunftsfähigen Weg.