Millionenhilfe für die MVG

Aktualisiert am 19.10.2022

Geschäfte und Gaststätten waren geschlossen, viele Menschen arbeiteten von zu Hause aus: Bus, Tram und U-Bahn aber fuhren in München während des ersten Lockdowns im Frühjahr nahezu vollständig. Damit sich niemand in übervolle Züge und Bahnen quetschen musste, nahm die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hohe Verluste in Kauf. Doch sie werden nun ausgeglichen: Der Verkehrsbetrieb erhält bis zu 155 Millionen Euro.

Während der Kontaktbeschränkungen im Frühjahr arbeiteten viele Menschen von zu Hause aus. Das führte nicht nur zu einem deutlichen Rückgang des Berufsverkehres, sondern auch zu einem starken Rückgang der Passagiere der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Wie aus einer Anfrage der Stadtratsfraktion SPD/Volt an die Kämmerei hervorging, beliefen sich die Einnahmenverluste bis Mitte September auf rund 105 Millionen Euro. Insgesamt ist ein Minus zwischen 145 und 175 Millionen Euro zu erwarten – in dieser Prognose sind allerdings die neuerlich von der Bundesregierung beschlossenen Kontaktbeschränkungen im November nicht enthalten.

Der Bund hat einen Rettungsschirm für den öffentlichen Nahverkehr gespannt, den der Freistaat für Bayern noch einmal aufgestockt hat. Die Richtlinie „Corona-Beihilfe ÖPNV Bayern“ sieht einen Ausgleich von bis zu 90 Prozent des Schadens vor. Anfang September hat die MVG bereits eine Abschlagszahlung in Höhe von 58,6 Millionen Euro erhalten. Insgesamt, so rechnet der Verkehrsbetrieb, mit einem Ausgleich zwischen 130 und 155 Millionen Euro.

Die von 2. November an geltenden, erneuten Einschränkungen des öffentlichen Lebens zeigen, dass die Verkehrsbetriebe auch mindestens in 2021 noch mit hohen Verlusten rechnen müssen. Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion fordert den Freistaat daher auf, das Minus auch in den Folgejahren auszugleichen. Denn eine Aufrechterhaltung des breiten ÖPNV-Angebots ist gerade in Pandemie-Zeiten unumgänglich.

Dazu sagt Christian Köning, finanzpolitischer Sprecher der SPD/Volt-Stadtratsfraktion:

„Der öffentliche Personennahverkehr ist eine wichtige Säule der sozialen Daseinsvorsorge. Besonders in Krisenzeiten ist es wichtig, dass die MVG als öffentliche Dienstleistung und auch nach sozialen Gesichtspunkten betrieben werden kann. Wir als SPD/Volt-Fraktion sind fest entschlossen, trotz der finanziellen Krise aufgrund der Corona-Pandemie in den ÖPNV zu investieren und damit die Verkehrswende zu gestalten.“