Bauen mit Low Tech: für langes Leben und mannigfachen Einsatz

Aktualisiert am 19.10.2022

Die Stadt München soll ihrer Vorreiterrolle im nachhaltigen Bauen besser gerecht werden: Deshalb setzen sich die Fraktionen von SPD/Volt und Die Grünen – Rosa Liste für ein gesamtstädtisches Leitbild ein. Will die Stadt ihre Klimaziele erreichen, braucht es eine ganzheitliche Strategie, die etwa zirkuläres Bauen, Low-Tech-Konzepte und Sanierungsansätze integriert. Das von der Rathauskoalition nun geforderte Hearing und das Modellprojekt für ein Baustoff-Kataster sollen hierzu Grundlagen liefern.

Neue Straßen und Radwege, Wohnungen, Bürogebäude, Schulen, Krankenhäuser, Kulturzentren und Kindertagesstätten: Der Bauboom in München hält seit Jahren unverändert an. Dabei entstehen große Mengen Bauabfall, deutschlandweit zirka 200 Millionen Tonnen jährlich und damit 60 Prozent des Gesamtmüllaufkommens. Es werden zudem jede Menge natürlicher Ressourcen verbraucht. Gleichzeitig schrumpfen die Abbaumöglichkeiten von Kies, Sand, Eisenerzen und Gesteinen.

In München hat bereits ein Umdenken eingesetzt: Die Holzbausiedlung im Prinz-Eugen-Park und die Bauschutt-Recycling-Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne sind Leuchtturmprojekte nachhaltigen Bauens. Doch es muss noch mehr passieren. SPD/Volt und Die Grünen – Rosa Liste fordern daher zum einen ein Hearing, Umsetzungsmöglichkeiten innovativer Ideen und Konzepte zu diskutieren, und zum anderen ein Modellprojekt für ein Online-Baukataster, eine Online-Bibliothek für verbautes Material, die helfen soll, wertloses Abbruchmaterial in ein wertvolles Materiallager zu verwandeln. Beides sind wichtige Bausteine für die Stadt, um ihre Klimaziele zu erreichen.

Dazu sagt Dr. Julia Schmitt-Thiel, umweltpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion:

„Die Holzbausiedlung im Prinz-Eugen-Park und der Bauschutt-Recycling Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne sind super Beispiele für nachhaltiges Bauen in München. Damit München auch in Zukunft vorne bleibt bei Innovationen in der Bauwirtschaft braucht es weitere vorbildliche Projekte. Low Tech statt High Tech und eine Baustoff-Bibliothek sind genau solche Beispiele. Einfache und dauerhafte Komponenten sparen langfristig Ressourcen beim Neubau – das ist gut für die Umwelt und auch ökonomisch effizient.“