Aufklärung über Rolling Loud gefordert
Das Festival „Rolling Loud“, das am vergangenen Wochenende auf dem Messegelände stattgefunden hat, wirft aus Sicht der Fraktionen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt eine Menge Fragen auf.
Dies betrifft nicht nur offensichtliche Sicherheitsprobleme und den Einsatz riesiger Dieselgeneratoren zur Stromproduktion, sondern auch die grundsätzliche Frage: Ist es Aufgabe der Messe Großveranstaltungen durchzuführen, die auch auf dem Olympiagelände Platz finden könnten? Und ist es sinnvoll, dass die Messe auf diese Weise einer bewährten und erprobten Veranstaltungs-Location Konkurrenz macht?
Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt haben daher heute einen Katalog von Fragen an Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner gerichtet. Sie wollen wissen, ob die Messe München zur Veranstaltung von Großkonzerten einen mehrjährigen Exklusivvertrag mit einem Vertragspartner abgeschlossen hat und bis wann der Vertrag läuft.
Weitere Fragen betreffen die Wirtschaftlichkeit von „Rolling Loud“, die Auswirkungen von größeren Events auf die Nachbarschaft, die Verkehrsnetze, die Sicherheitsressourcen und die Einbindung der Stadtverwaltung im Vorfeld der Veranstaltung. In diesem Zusammenhang verlangen die beiden Fraktionen auch Auskunft, in welcher Funktion der Wirtschaftsreferent persönlich bei der Veranstaltung anwesend war und Gespräche mit verschiedenen Akteuren führte.
„Beim Rolling-Loud-Festival ist einiges schief gelaufen, was wir nun aufarbeiten müssen. Es kann nicht sein, dass Menschen verletzt werden und Hunderte Polizeibeamte bei einem Konzert für Sicherheit sorgen müssen. Deshalb wollen wir wissen, welche Mängel es am Sicherheitskonzept gab und wie diese künftig ausgeschlossen werden sollen. In der Messe München sollten unserer Meinung nach nur wirkliche Großveranstaltungen stattfinden, für die unsere bewährten Stätten wie das Olympiastadion oder die Olympiahalle zu klein sind. Das war hier nicht der Fall.“
Julia Schönfeld-Knor, kulturpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion
Stadtrat David Süß: „Haben andere Veranstalter als die in der Presse genannten Leutgeb Entertainment Group und Live Nation GmbH eigentlich auch die Chance, das Messegelände zu mieten? Und warum werden Großveranstaltungen auf dem Gelände der Messe München nicht ausgeschrieben? Herr Baumgärtner hat außerdem vor einiger Zeit angekündigt, dass auf der Messe nur Großveranstaltungen mit über 100.000 Besucher*innen stattfinden sollen. Diese Zahl wurde am Wochenende deutlich unterschritten.“
Zu der Verwendung von Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung für das Festival sagt David Süß: „Die Stadt kämpft mit großem Einsatz um die Senkung von CO2-Emissionen, investiert viel Geld für die Einhaltung der Klimaziele – und ein öffentliches Unternehmen wie die Messe schaut zu, wie auf ihrem Gelände zur Stromerzeugung Dieselkraftstoff verwendet wird – so als gäbe es überhaupt keinen Klimawandel und keine jahrzehntelange Diskussion um die Gefahren und die richtigen Mittel zu seiner Eindämmung. Das ist grotesk. Die Messe muss sich schleunigst auf ihre Nachhaltigkeitsstrategie besinnen und dafür sorgen, dass der Strom auf ihrem Gelände zukünftig aus erneuerbaren Energien kommt – auch bei externen Veranstaltern.“
Die entsprechende Antrage finden Sie unter diesem Link.
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