Aktualisiert am 14.12.2022
Drei Naturwaldreservate für München
Drei Münchner Waldgebiete – bei Nantesbuch, am Mangfallknie und nördlich des Guts Obergrashof – sollen zum Naturwaldreservat werden. Das hat der Ausschuss für Klima und Umwelt in seiner Sitzung beschlossen. Ist die Bewerbung erfolgreich, wäre München die Kommune mit den flächenmäßig größten Naturwäldern in Bayern.
Schon jetzt bewirtschaftet die Stadt München 5000 Hektar nach den Naturlandrichtlinien zur ökologischen Waldnutzung. Der Wald wird also nachhaltig genutzt. Ihm wird nicht mehr genommen, als er auch wieder produziert. Boden und Artenvielfalt werden aufgebaut.
Die 170 Naturwaldreservate in Bayern gehen noch einen Schritt weiter. Sie werden nicht bewirtschaftet, alles Holz verbleibt dort und es gibt auch keine forstwirtschaftlichen Pflegemaßnahmen. Es ist zudem verboten, neue Wege anzulegen oder weitere Hochsitze für Jäger*innen aufzustellen. Lediglich Maßnahmen zum Schutz angrenzender Flächen, etwa beim Auftreten von Borkenkäfern, sind erlaubt.
Das besondere an Naturwaldreservaten? Sie werden Freilandlabore. Orte für Forschung zu Wald, Tier und Klima: Wissenschaftler*innen können dort Erkenntnisse gewinnen, wie sich der Wald ohne direkte Einflussnahme durch den Menschen entwickelt oder wie sich die Einflüsse des Klimawandels auf die natürlichen Konkurrenzverhältnisse zwischen den Baumarten auswirkt. Auch für die Forschung zur Biodiversität sind diese Flächen wertvoll.
„5000 Hektar Waldflächen bewirtschaftet die Stadt München bereits nach den Naturlandrichtlinien zur Ökologischen Waldnutzung. Drei dieser Münchner Wälder könnten sogar Naturwaldreservate werden. Dafür geben wir jetzt das Go und drücken die Daumen. Wenn es klappt, sind wir bald die Kommune mit den flächenmäßig größten Naturwäldern in Bayern.“
Dr. Julia Schmitt-Thiel, umweltpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion