Aktualisiert am 16.10.2023

Andreas Schuster Giesing

Mehr Aufenthaltsqualität in Giesing

Was die Stadt am Tegernseer Platz plant

Der Tegernseer Platz in Giesing liegt zwar zentral im Stadtteil, so richtig nutzbar ist er für die Bürger*innen aber nicht. Parkplätze, Fahrspuren, U-Bahn-Aufgänge und eine Haltestelle für Bus und Tram dominieren den Ort. Die Stadt München will den Platz nun deutlich aufwerten – im Interview erklärt SPD-Stadtrat Andreas Schuster, was geplant ist.

Andreas, vor gut einem Monat habt ihr den Hackenplatz zeitweise umgestaltet. Wie war das?

Andreas Schuster: Wir haben dort Sitzgelegenheiten, Rasenflächen, Bäume und Radlständer aufgestellt und so gezeigt, was man aus diesem kleinen, sonst eher langweiligen Platz machen kann. Gerade nachts mit reizvollem Licht und toller innerstädtischer Kulisse kam das bei den Menschen super an. Wir haben bewiesen, dass man einen Ort, an dem sonst alle nur vorbeilaufen, mit relativ geringen Mitteln schön gestalten und so die Aufenthaltsqualität deutlich steigern kann.

Am Tegernseer Platz wird der Umbau aufwendiger sein?

Andreas Schuster: Ja, das ist richtig. Hier stehen wir vor der Herausforderung und Chance, einen Platz neu zu gestalten, der bisher vor allem eines ist: ein Verkehrsknotenpunkt mit U-Bahn, Tram und Bus. Hier kommen jeden Tag so viele Menschen vorbei, die Aufenthaltsqualität aber geht gleich Null. Bei der Umgestaltung ist uns wichtig, dass der öffentliche Nahverkehr an dieser Stelle weiter gut funktioniert, wir gleichzeitig aber Sitzgelegenheiten und Schatten spendendes Grün schaffen.

Wie gefällt dir die Planung des städtischen Baureferats?

Andreas Schuster: Die Planungsvariante gefällt mir sehr gut. Mehr Baume und Platz für Fußgänger*innen, Radverkehr und Tram werden das kleine Stadtteilzentrum aufwerten. Mit einer Fahrspur weniger gelingt es uns, die Querungen für Fußgänger*innen deutlich sicherer zu machen, und durch die zusätzlichen Bäume entsteht eine Art grüne Bahnhofshalle. Das sieht nicht nur besser aus, sondern erhöht auch die Aufenthaltsqualität.

Was sagen die Leute in Giesing dazu?

Andreas Schuster: Die Stadtverwaltung hat direkte Anrainer*innen, Besucher des Platzes, Vereine, Institutionen und Interessengruppen wie den Seniorenbeirat, den Mieterbeirat und den Behindertenbeirat befragt. Dabei fanden die Vorschläge eine breite Zustimmung. Vor allem die Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr wurden gelobt und die vielen neuen Bäume. Es gab auch Protest, weil ein U-Bahn-Aufgang wegfallen soll. An dieser Stelle haben wir in Rücksprache mit den Fahrgastverbänden nun durchgesetzt, einen Aufzug zu prüfen, damit die U-Bahn weiter gut erreichbar bleibt. Auch wird geklärt, wie wir den Verkehr dort sinnvoll abwickeln und Parkmöglichkeiten für mobilitätseingeschränkte Personen finden, die zur Post oder den Arztpraxen dort wollen. Denkbar ist zum Beispiel, Behindertenparkplätze in der Nähe auszuweisen.

Was wird das Projekt kosten?

Andreas Schuster: Derzeitige Schätzungen liegen bei acht bis zwölf Millionen Euro. Wir werden aber Förderung beim Bund und auch verschiedenen Projekten beantragen. Endgültig werden wir 2025 über den Umbau abstimmen. Dann könnte es 2026 losgehen. Ich bin schon sehr gespannt, wie der Tegernseer Platz danach aussehen wird.