Fachkräfte für die Zukunft II — Quote der Schul- und Ausbildungsabbrecher*innen reduzieren

Aktualisiert am 04.04.2023

Antrag

  1. Die Landeshauptstadt München erweitert die bestehenden Programme zur Reduzierung der Zahl an Schul- und Ausbildungsabbrecher*innen um gezielte Kooperationen mit Initiativen, die bereits präventiv Fehlzeiten erkennen und so ein frühzeitiges Eingreifen durch Lehrkräfte ermöglichen sowie Mentoring-Programme, die die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen.
  2. München schafft eine transparente Datengrundlage zum Monitoring von Bildungsverlaufsdaten, z. B. nach Hamburger Modell oder wie in Frankfurt.
  3. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird beauftragt, das JOBLINGE-Programm der gAG München am Standort München mit einer Überbrückungsfinanzierung von 200.000 € abzusichern.

 

Begründung:

Der Fachkräftemangel hemmt derzeit neben hohen Preisen und Lieferengpässen durch den Krieg gegen die Ukraine nicht nur den Aufschwung nach Corona, er ist insbesondere im Handwerk auch ein echter Bremser für grüne Energien und Münchens Klimaneutralität. Insbesondere für kleine und mittelständische Betriebe ist dies auch eine Existenzfrage. Für unsere Sozial- und Pflegesysteme und damit für unsere Gesellschaft als Ganzes ist der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen. Die Situation wird sich aufgrund des demographischen Wandels in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen und auch die städtische Verwaltung betreffen. Bis 2035 werden in Bayern 1,3 Millionen Menschen am Arbeitsmarkt fehlen.

In München gibt es bereits eine vielfältige und etablierte Unterstützungslandschaft für Schul- und Ausbildungsabbrecher*innen. Diese soll gezielt weiterentwickelt werden, um die Abbrecher*innenquoten weiter zu reduzieren und die Zukunftschancen für Menschen, die die Schule oder Ausbildung abbrechen und keinen Schul- bzw. Berufsabschluss vorweisen können, zu erhöhen. Dafür sollen die bestehenden Programme um Kooperationen mit Programmen und Akteuren wie z.B. Apeiros oder Joblinge erweitert werden. Diese unterstützen bspw. Lehrkräfte dabei, frühzeitig Schulverweiger*innen zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Mittelfristig kann die Zahl der Schulabbrecher*innen so kostengünstig bis um die Hälfte reduziert werden. Viele junge Menschen mit Unterstützungsbedarf verharren weiterhin im sog. “Übergangsystem”, also im Übergang zwischen Schule und Beruf. Diese Zeit wollen wir so kurz wie möglich halten und den jungen Menschen mit geeigneten Partner*innen Orientierung und Förderung anbieten.

Um hier eine höhere Aussagekraft über den Erfolg von Programmen und Initiativen zu erhalten und zukünftig handlungsfähig zu sein, führt die Stadt München die Bildungsverlaufsdaten aus den Bereichen Kultus, Arbeit und Soziales mit den Registerdaten der Sozialversicherung zusammen. Ein Ergebnis einer solchen Datenverknüpfung könnte ein jährlicher Bericht der Stadt München zu schulischer und nachschulischer Bildung sein. Die Landeshauptstadt München intensiviert außerdem in die Kooperation mit der MVHS.

Durch den Wegfall der Gelder des Europäischen Sozialfonds Bayern ist das JOBLINGE-Programm am Standort München gefährdet und damit die wertvolle Arbeit für benachteiligte junge Menschen, die mit Hilfe des Programms in eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz vermittelt werden. Die hohe und nachhaltige Erfolgsquote des Programms zeigt, wie wichtig diese Arbeit für junge Menschen und die lokale Wirtschaft ist. Mit einer Überbrückungsfinanzierung wollen wir die Fortsetzung der Arbeit sichern.

 

Simone Burger

Christian Vorländer

Felix Sproll

Dr. Julia Schmitt-Thiel

Klaus Peter Rupp

Barbara Likus

Kathrin Abele

Julia Schönfeld-Knor

Lena Odell

SPD/Volt-Fraktion

 

Initiative:

Julia Post

Clara Nitsche

Sebastian Weisenburger

Anja Berger

Beppo Brem

Dominik Krause

Angelika Pilz-Strasser

Dr. Hannah Gerstenkorn

Sybille Stöhr

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

 

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