Junge Menschen ernst nehmen

Aktualisiert am 19.10.2022

Mehr Freiraum, bezahlbare Wohnungen, bessere Ladenöffnungszeiten, eine vielfältigere Barszene und einen günstigen Nahverkehr – das wünschen sich junge Münchnerinnen und Münchner wischen 16 und 24 Jahren. Ein weiteres Ergebnis der dritten Jugendbefragung, die am Dienstag im Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadtrats vorgestellt wurde: Am meisten leidet die Jugend unter hohem Leistungsdruck, teuren Lebenshaltungskosten und dem Gefühl, ihr Potenzial nicht beweisen zu können.

Dennoch mögen sie München und wollen hier bleiben. Sie schätzen vor allem die hervorragenden Bildungschancen und die guten Berufsaussichten. Zudem fühlen sich neun von zehn jungen Menschen in der Stadt wohl, fast ebenso viele schätzen die Sicherheit.

Bereits zum dritten Mal wurden Münchens Jugendliche und jungen Erwachsenen nach ihrer Perspektive, ihrer Lebenssituation und ihren Problemen befragt. Mehr als 8000 beteiligten sich an der Studie. Die Erhebung ist ein Instrument zur Beteiligung der Jugend und ist nicht repräsentativ, sondern liefert ein regelmäßiges Stimmungsbild.

Dazu sagt Lena Odell, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion:

„Die Jugendbefragung zeigt sehr deutlich, wo wir handeln müssen. Erschreckend ist die Tatsache, dass 93% der jungen Menschen sich Sorgen machen, dass das Leben in München zu teuer ist oder wird. Das zeigt uns aber auch, dass wir mit großen Entscheidungen wie Azubiwerk oder 365-Euro-Ticket genau auf dem richtigen Weg sind. Wir bleiben dran! Die Frage des Raums für Jugend ist auch ein großes Thema. Hier haben wir in den vergangenen Monaten mit Partys, überdachten Treffpunkten und Stadtterrassen viel erreicht. Die Pandemie hat dieses Thema im öffentlichen Bewusstsein ganz nach vorne gebracht. Das motiviert uns, weiterzuarbeiten und immer mehr Lösungen anzubieten.“