Stadtrat gibt 84 Millionen Euro für Ukraine-Hilfe frei
Aktualisiert am 19.10.2022
Der Betrieb von Notunterkünften, Catering, Dolmetscherdienste, Beschaffungs- und Lagerkosten für Hygieneartikel, Babynahrung oder Bettwäsche: Die Stadt München investiert insgesamt 84 Millionen Euro in die Erstbetreuung der Geflüchteten aus der Ukraine. Nicht eingerechnet sind hier Mietkosten für die Notunterkünfte und die Hotelunterbringung. Doch mit Schlafen, Essen und Kleidung allein ist es nicht getan: Auf Initiative der SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat werden nun vermehrt Sozialpädagog*innen zur Unterstützung der Ankommenden eingesetzt.
Etwa 2500 Menschen sind momentan in der Messe München untergebracht, mehr als die Hälfte davon Kinder: Sie brauchen nicht nur Mahlzeiten und eine medizinische Versorgung, sondern auch Hilfe beim Ankommen in der neuen Umgebung. Das stellten die SPD-Stadtratsmitglieder Anne Hübner und Christian Köning kürzlich bei einem Vor-Ort-Besuch mit Bürgermeisterin Verena Dietl und Sozialreferentin Dorothee Schiwy fest.
Auf Anregung der Fraktion und nach großem Einsatz der Bürgermeisterin werden besonders in den Notunterkünften nun vermehrt Sozialpädagog:innen auf die Familien zugehen, ihnen bei Fragen helfen und bei Problemen vermitteln. Dafür kann nach dem heutigen Beschluss des Sozialausschusses auch Personal der von der Stadt geförderten freien Träger befristet herangezogen werden. Diese Unterstützung der Wohlfahrtsverbände ist aus Sicht von SPD/Volt ein entscheidender Beitrag zur Integration der Neu-Angekommenen.
Dazu sagt Anne Hübner, Vorsitzende der SPD/Volt-Fraktion:
„München nimmt sehr viel Geld in die Hand, um den Menschen aus der Ukraine gerecht zu werden. Die wirklichen Herausforderungen kommen aber noch auf uns zu: Niemand kann auf Dauer in einer Messehalle leben. Hier ist der ganze Freistaat gefordert, Wohnraum zu schaffen für die vielen großen Familien. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, dass die Solidarität mit allen Geflüchteten länger andauert als 2015. Wohnen, Schule, Kita, Sprache: Diese Themen müssen wir bearbeiten. Das wird noch mehr Ressourcen erfordern. Aber die müssen und werden wir bereitstellen, weil das Lindern von Kriegsfolgen wichtiger ist als ein Überschuss im Haushalt.“
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!