Antifaschistische Arbeit an Schulen verstetigen

Aktualisiert am 15.11.2022

Antrag

Das Direktorium wird gebeten, das im November 2021 beschlossene Projekt zur antifaschistischen Arbeit an Schulen (Antrag 20-26 A/ 01734) – durchgeführt von dem Bildungskollektiv die Pastinaken und betreut von der Fachstelle für Demokratie – zu verstetigen.

Begründung

  1. Die Pastinaken haben nach der Bewilligung durch den Stadtrat 2021 ein Konzept erstellt, mit dem die Workshops an den Schulen ab dem 2. Quartal 2022 starten konnten und leisten präventive Bildungsarbeit für Jugendliche. Das Kollektiv verwendet digitale und analoge Methoden und erreicht Schüler*innen dort, wo sie sind. Die Pastinaken haben in der kurzen Zeit nach der Konzeptionierung die Umsetzung des Projektes in drei Schulen durchgeführt. Weitere sechs Anfragen für Einsätze im ersten Schulhalbjahr 2022/23 liegen bereits vor, was die Nachfrage verdeutlicht.
  2. Im Zuge der Pandemie haben populistische und menschenverachtende Verschwörungserzählungen Konjunktur. Ihnen sind gerade auch junge Menschen in ihren digitalen und analogen Bezugsräumen nach wie vor ausgesetzt. Der Fall der österreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr ist ein schreckliches Beispiel für Bedrohungsszenarien und Hass im Netz. Die Tatsache, dass die Ermittlungen gegen diese perfiden und maßlosen Bedrohungen nach Bayern führen, sollte einmal mehr deutlich machen, dass Verschwörungserzählungen auch in München ernstgenommen werden müssen.[1]Die Proteste von Coronaleugner*innen – mit zunehmendem Bezug zum Krieg in der Ukraine – zeigen, wie aktuelle gesellschaftliche Krisen als Grundlage für Verschwörungserzählungen, Antisemitismus, Angriffe auf die Pressefreiheit und auf Politiker*innen umgedeutet werden. Die Verschwörungserzähler*innen sind sowohl auf den Münchner Straßen als auch im Internet unterwegs und verbreiten ihre Erzählung von einer gesteuerten Gesellschaft – wie zum Beispiel die „Lichterkette für den Frieden und die Freiheit“ oder „München steht auf“, die die Pandemie leugnen und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine als eine Verschwörung der sogenannten Elite umdeuten. Präventive Bildungsarbeit an den Schulen gegen die grassierenden Verschwörungstheorien und für die Vermittlung demokratischer Werte, Normen und Handlungskompetenzen ist daher gerade jetzt besonders nötig.

gez.

Lena Odell
Micky Wengatz
Kathrin Abele
Julia Schönfeld-Knor
Barbara Likus
Christian Vorländer

SPD/Volt-Fraktion

Nimet Gökmenoğlu
Dominik Krause
Anja Berger
Clara Nitsche
Sebastian Weisenburger
Bernd Schreyer
Hannah Gerstenkorn
Christian Smolka
Beppo Brem

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste


[1] Vgl.: https://www.derstandard.de/story/2000138174146/der-fall-kellermayr-wo-wird-gegen-wen-ermittelt

https://taz.de/Nach-Suizid-von-bedrohter-Aerztin/!5867658/

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